Trotz Geschäftseinbruchs hoher Bonus für Vodafone-Chef

Der britische Mobilfunk-Konzern Vodafone hat Konzernchef Chris Gent einen Bonus im Wert von 1,5 Millionen Pfund zugesprochen.

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  • dpa

Der britische Mobilfunk-Konzern Vodafone hat Konzernchef Chris Gent trotz kräftiger Geschäftseinbußen einen Bonus im Wert von 1,5 Millionen Pfund (2,4 Millionen Euro) zugesprochen. Für die "Erfüllung der Wachstumsziele" sollen Gent 1,6 Millionen Bonus-Aktien zugeteilt werden. Sie sind die zweite Tranche einer umstrittenen Prämienzahlung an den Manager. Die Financial Times kritisierte in ihrer Mittwochsausgabe die Zuteilung als "korrupt und überholt". Das Blatt zog einen Vergleich mit dem jüngsten Verzicht der deutschen Telekom-Führung auf Sonderoptionen.

Gent war der Bonus vor zwei Jahren nach der Übernahme von Mannesmann zugesagt worden. Damals war das Gesamtpaket zehn Millionen Pfund (15,6 Millionen Euro) wert. Die Hälfte davon war Gent bereits in bar ausgezahlt worden. Wegen des starken Verfalls der Vodafone-Aktien sank der Wert der zweiten Tranche von fünf Millionen auf 1,5 Millionen Pfund. Wie am Mittwoch weiter mitgeteilt wurde, hat Gent im abgelaufenen Geschäftsjahr (Ende März 2002) Einkünfte von 2,4 Millionen Pfund (3,8 Millionen Euro) eingestrichen -- zur Hälfte Gehalt und zur anderen Hälfte Zahlungen aus "Anreizprojekten."

Zum Zeitpunkt der Bonus-Zuteilung hatte die Vodafone-Aktie bei 312 Pence gestanden. Der Schlusskurs am Dienstagabend war 93 Pence. Der Konzern hatte im vergangenen Monat einen Verlust von 13,5 Milliarden Pfund (22 Milliarden Euro) ausgewiesen, der aber vor allem durch hohe Abschreibungen und Akquisitionen verursacht wurde. (dpa) / (jk)