Nushell 0.60: Strukturierende Kommandozeile für Linux, Windows und macOS

Mit der Version 0.60 führt Nushell viele neue Funktionen ein. Unter anderem können Nutzer die Autovervollständigung für Kommandos selbst erweitern.

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(Bild: Nushell)

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Ein großes Update für Nushell gibt es mit der neuen Version 0.60. Das auch Nu genannte Projekt soll die besten Funktionen aus klassischen Shells wie der Bash, objektbasierten Shells wie der PowerShell sowie Konzepten aus der Softwareentwicklung kombinieren. Statt dem Nutzer einen reinen Text-Stream vorzusetzen, will die Nushell die abgerufenen Daten strukturiert aufbereiten.

Wichtigste Änderung des neuen Release ist die individuell konfigurierbare Autovervollständigung. Nutzer können ab sofort Skripts schreiben, in denen sie festlegen, welche Parameter – Optionen und Argumente – zu welchem Kommando gehören. Externe Befehle lassen sich ebenfalls definieren, inklusive der Korrektur für Tippfehler und der Syntaxhervorhebung.

Des Weiteren gibt es eine neue Konfigurationsdatei für Nushell: Eine durch ein Nushell-Skript erstellte Config-Datei löst die alte .toml-Version ab. Beim ersten Start fordert die Software den Anwender auf, eine neue Config zu erstellen. Hier lassen sich direkt die Standardwerte anpassen, passende Beispiele zu letzteren helfen hierbei.

Eine herausragende Funktion von Nushell ist die Ausgabe der Daten in Tabellen – bei einem ls sieht der Nutzer zum Beispiel alle Dateien des Verzeichnisses übersichtlich aufbereitet. Mit der Version 0.60 lassen sich Tabellen nun mit einer Fußzeile versehen, die die Spaltenbezeichnungen für die unterschiedlichen Informationen des Kommandos beherbergt.

Anwender erhalten ebenfalls neue Befehle: Ein !! ruft das letzte Kommando noch einmal auf, ein ! inklusive der Zeilennummer des Verlaufs einen beliebigen der history. Für ls existiert nun eine kompaktere Ausgabe per grid. Ferner kommt als Zeileneditor nun das hauseigene Reedline zum Einsatz, mit dem sich unter anderem nach Autovervollständigungen und Befehlen aus dem Verlauf in Menüs suchen lässt.

Hinzu kommen viele Änderungen der Nu-Sprache selbst. Außerdem erhält die Nushell eine neue Engine namens engine-q – technische Details finden sich auf der Projektseite. Auch die umfassende Anleitung ist bereits für die neue Version 0.60 angepasst. Die Software steht als Open-Source-Projekt unter der MIT-Lizenz und erscheint für Windows, macOS und Linux-Distributionen.

(fo)