Apple: Epics Wettbewerbsvorwürfe gegen App Store sind "haltlos"

Epic habe keine Beweise für Apples angebliche Monopolmacht erbringen können, so der iPhone-Hersteller. Das Urteil müsse in zweiter Instanz bestätigt werden.

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(Bild: Ascannio/Shutterstock.com)

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Von
  • Leo Becker

Der Streit zwischen Epic Games und Apple um den App-Zugang zum iPhone geht in die zweite Runde. Nach Epic hat jetzt auch Apple die Eröffnungsargumente beim Berufungsgericht eingereicht: Epic habe das Verfahren nicht wegen eines Rechtsfehlers verloren, sondern weil die Spielfirma mit ihren Kartellvorwürfen "über das Ziel hinausgeschossen ist", schreiben die Anwälte des IT-Konzerns. Die gegen Apple vorgebrachten Wettbewerbsvorwürfe seien "ohne Präzedenz" und "haltlos". Epic wolle mit einem "globalen Kreuzzug" den App Store nur grundlegend ändern, um mehr Geld verdienen zu können (Nr. 21-16506, 21-16695 US Court of Appeals for the Ninth Circuit).

Epic sieht Formfehler beim Urteil der ersten Instanz, laut dem Apple kein Monopolist im "Markt für Transaktionen in mobilen Spielen" ist. Apple behindere mit "vertraglichen und technischen Einschränkungen" den Wettbewerb, schließlich könne niemand außer Apple einen App-Laden auf iPhones anbieten oder Apps direkt an Endkunden verkaufen. Anfang des Jahres stellten sich prominente Fürsprecher hinter Epic, darunter die Generalstaatsanwälte von über 30 US-Bundesstaaten – sowie Microsoft.

Die Fürsprecher würden das Gericht letztlich auffordern, das Gesetz zu ändern, um eigene Kartellklagen gewinnen zu können, argumentieren Apples Anwälte. Microsoft verfolge eine "Geschäftsstrategie in eigenem Interesse, um sich von anderen Plattformen abzuheben", verdiene zugleich aber Hunderte Millionen US-Dollar durch eine Partnerschaft mit Epic.

Apple fordert im Berufungsverfahren außerdem, eine Verfügung zu kippen, die die Richterin in erster Instanz verhängt hatte. Die derzeit aufgeschobene Verfügung soll Apple zwingen, Hinweise auf externe Zahlungsmöglichkeiten in Apps zu erlauben.

Gesetzesinitiativen in Europa, USA und weiteren Regionen könnten den Ausgang des Rechtsstreits letztlich irrelevant machen: Regulierungsbehörden und US-Abgeordnete drängen immer stärker darauf, die Macht von Plattformbetreibern wie Apple und Google einzuschränken. Zu den geplanten Vorgaben gehören sowohl die freie Wahl der Bezahlschnittstelle in Apps als auch eine Öffnung von iOS für den freien App-Vertrieb außerhalb von Apples App Store.

(lbe)