Klage wegen sexueller Belästigung an Apple-TV+-Filmset

Der Filmdienst, der gerade einen Oscar gewonnen hatte, wird verklagt. Die Mitarbeiterin einer Will-Smith-Produktion sagt, einer ihrer Chefs habe sie belästigt.

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Ein Apple-TV-Gerät.

(Bild: Shutterstock.com/Lebedev Yury)

Lesezeit: 2 Min.

Die Mitarbeiterin einer Produktion des Apple-Fernsehdienstes TV+ hat Apple verklagt, weil der Konzern sie nicht vor sexueller Belästigung durch einen ihrer Chefs bewahrt haben soll. Der Fall dreht sich um den aktuell in der Postproduktion befindlichen Film "Emancipation", bei dem Will Smith die Hauptrolle spielt.

Die Angestellte Alicia K., die für die Einhaltung der COVID-19-Schutzmaßnahmen zuständig war ("Testing Coordinator"), behauptet, sie sei am Set sowie in Hotels in Georgia und New Orleans belästigt beziehungsweise sogar angegriffen worden. Weder Apple noch die beteiligten Studios Lionsgate Entertainment Inc. und Jerry Bruckheimer Inc. hätten für ein sicheres Arbeitsumfeld gesorgt, heißt es in der Klage, die auch die beiden Produktionsfirmen betrifft. Das berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg.

K. zufolge hätten die Unternehmen die Verpflichtung gehabt, ihre Tochterfirmen, Vertragsunternehmen und Unterlieferanten sowie deren Mitarbeiter zu überwachen. Das sei nicht geschehen. Während weder Apple noch Lionsgate die Klage direkt kommentierten, hieß es von Lionsgate, man verfolge eine "Null-Toleranz-Politik" bei sexuellen Belästigungen während seiner Produktionen. Man nehme solche Vorwürfe ernst und untersuche jede einzelne Situation genau.

In der Klage von K. heißt es, sie sei bereits 2020 belästigt worden, als sie bei einer anderen Produktion von Bruckheimer und Lionsgate ("Hightown") tätig war. Auf dem Set sei sie von ihrem Chef und dessen Nachfolger belästigt worden. Es kam zu unsittlichen Berührungen, heißt es in der Klage weiter. Ihr Chef von "Hightown" habe seine Belästigung dann auf dem Set von "Emancipation" fortgesetzt. Später sei sie dann nach eine Beschwerde bei der Personalabteilung entlassen worden. Gegen ihren Chef sei es hingegen zu keinem Vorgehen gekommen. K. fordert in ihrer Klage Schadenersatz.

Apple konnte sich unterdessen in dieser Woche über seinen ersten Oscar für einen Film des Streamingdienstes TV+ freuen. Der Konzern gewann mit der unabhängigen Produktion "CODA" den Preis für den besten Film – als erster Streamingdienstanbieter überhaupt.

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(bsc)