Mixed Reality: Prominente führen durch Essen des Jahres 1887

Eine Kombination aus Realität, Virtual Reality und Augmented Reality entführt in die Stadt Essen im Jahr 1887.

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Die Protagonisten der Mixed-Reality-Stadtführung in Essen: Harry Wijnvoord, Alicja Rosinski, Tatjana Clasing, Henning Baum, Nelson Müller sowie Shneezin und Mike von den 257ers (v.l.n.r.).

(Bild: EMG)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • dpa

Dank moderner Digital-Technik können Einheimische und Besucher der Ruhrgebietsmetropole ab Freitag die Stadt Essen im Jahr 1887 erleben. Durch eine AR/VR-Brille (Augmented Reality / Virtual Reality) entstehen auf einem rund zwei Kilometer langen Weg durch die Innenstadt dreidimensionale Bilder. Mixed-Reality-Zeitreise heißt das Ganze. Historische Kulissen werden sichtbar, man begegnet Figuren und Personen, ohne dabei die reale Umgebung aus den Augen zu verlieren. 25 Euro kostet die rund zweistündige Tour, die in der Tourist-Info am Hauptbahnhof startet.

Bei dem Projekt dabei sind auch zahlreiche Prominente, so spielt etwa TV-Star Henning Baum einen Wirt, die Schauspielerin Alicja Rosinski ein Dienstmädchen, der Gastronom und TV-Koch Nelson Müller einen Marktverkäufer, Moderatoren-Urgestein und Entertainer Harry Wijnvoord einen Illusionisten und das Rap-Duo 257ers mimt Barden.

Die RTL-Schauspielerin Tatjana Clasing ("Alles was zählt") ist auch dabei – als Wilhelmine Grillo. Ihr Mann Friedrich Grillo will gerade das erste Theater der Region bauen, das noch heute seinen Namen trägt. Wilhemine philosophiert mit Kneipenwirt Hannes (Henning Baum) am Tag der Beerdigung von Stahl-Unternehmer Alfred Krupp über die Zukunft des Steinkohle-Bergbaus im Ruhrgebiet. Und am Ende kann man sogar noch bei Krupps Beisetzung zusehen.

Beginn der visuellen und akustischen Wanderung durch das historische Essen ist zwar erst Freitag, doch Clasing durfte die Tour schon "live" erleben. Die in Köln lebende Schauspielerin, die einst jahrelang im Essener Grillo-Theater auf der Bühne stand, war bei ihrer Rückkehr in die frühere Wahlheimat begeistert. "Bei diesem Projekt mitzuwirken und mir nun hier in Essen als Wilhelmine Grillo virtuell zu begegnen – das ist schon sehr spannend", sagt sie.

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Zur Ausstattung gehören neben der AR-Brille noch ein Handy, das um den Hals gehängt wird, und ein Kopfhörer. Die Mixed-Reality-Brille kann für Brillenträger sogar mit Sehstärken ausgestattet werden. Die Brille ermöglicht die dreidimensionalen Bilder, scannt mittels Sensoren permanent die Umgebung und leitet den Nutzer per Wegbeschreibung und Karte durch die City zu insgesamt 24 Punkten.

Die hinter dem Erlebnis stehende Technik ist beeindruckend. Alle Mitwirkenden wurden in einem der modernsten 360-Grad-Studios im niederländischen Eindhoven von zig Kameras erfasst und digitalisiert. Hier mussten Clasing, Müller und Co. quasi "im luftleeren Raum" beziehungsweise in einem grünen Studio ohne Widerpart einsprechen. "Henning Baum, mit dem ich mich virtuell mehrfach unterhalte, habe ich beim Drehen nie getroffen", erzählt Clasing.

Mixed Reality als Stadtführung zu nutzen, sei vollkommen neu, betont Essen Marketing. 80 Brillen sind verfügbar, sechs Besucher können alle 15 Minuten ausgestattet werden. So sei es möglich, pro Tag 144 Zeiteinheiten anzubieten. Florian Hecker, Sprecher von Essen Marketing, sagt: "April und Mai sind schon sehr gut gebucht."

(olb)