Arbeitsbedingungen in der Lieferkette: Apple verzeichnet wenige Verstöße

Das zweite Jahr in Folge hat Apple keine Kinderarbeit in seiner Lieferkette gefunden. Ein 50-Millionen-Dollar-Fonds soll Arbeiter weiterbilden.

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(Bild: Zaie/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple hat in seiner riesigen Lieferkette erneut relativ wenig gravierende Probleme protokolliert. Im Geschäftsjahr 2021 wurden insgesamt elf sogenannte "Kernverstöße" bei Zulieferern gefunden, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Im vorausgehenden Geschäftsjahr 2020 lag die Zahl bereits ähnlich niedrig, in den Jahren zuvor allerdings noch deutlich höher, 2017 wurden beispielsweise 45 Verstöße gefunden. Zu den besonders schweren Verstößen gegen die eigenen Richtlinien zählt Apple unter anderem Kinderarbeit, Zwangsarbeit, Missbrauch, Bestechung, illegale Müllentsorgung sowie unsichere Arbeitsumgebungen.

Auf Kinderarbeit in der Lieferkette war das Unternehmen zuletzt im Geschäftsjahr 2019 gestoßen, 2020 und 2021 dann nicht mehr. Zudem wurde dem Bericht zufolge 2021 erstmals keine Umweltverschmutzung bei Zulieferern gefunden.

Bei den von Apple für 2021 aufgelisteten Kernverstößen handelte es sich in zwei Fällen um "Schuldknechtschaft": Beschäftigte hätten für ihre Anstellung bei einer taiwanischen Firma bezahlen müssen, das Geld sei ihnen erstattet worden. Bei den übrigen Verstößen habe es sich um die Meldung falscher Arbeitszeiten zur Verschleierung von Überstunden oder fehlenden Ruhetagen gehandelt, so Apple.

Im vergangenen Jahr seien über 87.000 Arbeiter befragt worden, gut zwei Drittel mehr als 2020, wie der Bericht ausführt. Zudem hätten knapp 267.000 Mitarbeiter – 90 Prozent mehr als 2020 – an einer anonymen Umfrage zu ihrer Zufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen teilgenommen. In den Fabriken vor Ort führten Apple-Kontrolleure fast 1200 Inspektionen durch, 255 davon unangekündigt.

Apple kündigte außerdem einen Fonds in Höhe von 50 Millionen US-Dollar an, der für Fortbildung und Schulungen der Arbeiter in der Lieferkette eingesetzt werden soll. Dafür arbeite man auch mit Bildungs- und Migrationsexperten zusammen. Die Lieferkette für iPhones, Macs & Co zählt laut Apple inzwischen über drei Millionen Arbeiter.

(lbe)