Ukraine-Krieg: US-Behörde lieferte 5000 Antennen für Satelliteninternet Starlink

In der Ukraine sind in den vergangenen Wochen tausende Starlink-Antennen angekommen und installiert worden. Die US-Regierung organisiert die Lieferungen.

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Menschen in Ivankiv kommen dank Starlink nach dem Ende der rusisschen Bestezung wieder ins Internet.

(Bild: Mychajlo Fedorow)

Lesezeit: 3 Min.

Die USA haben über ihre Behörde für Entwicklungshilfe 5000 Antennen für das Satelliteninternet Starlink in die Ukraine geliefert. Das teilte die United States Agency for International Development (USAID) jetzt mit. 3667 davon habe SpaceX gespendet, den Rest habe die Behörde gekauft, ergänzt Reuters. Unterstützung habe es dabei aber auch von anderen Staaten gegeben, unter anderem Frankreich und Polen, ergänzt ein Reporter der Nachrichtenagentur. Die ukrainische Regierung lobt den Dienst wiederholt und teilt Bilder von Menschen, die darüber wieder ins Internet können.

Als Russland am 24. Februar seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat, war Starlink in dem Land noch nicht verfügbar. Schon wenige Tage später waren aber nicht nur Dutzende Antennen in der Ukraine angekommen, der Dienst war auch freigeschaltet. Wie die SpaceX-Präsidentin Gwynne Shotwell Anfang März erläutert hatte, hatte ihr Unternehmen im Januar damit begonnen, den Einstieg in den ukrainischen Markt vorzubereiten. Am 23. Februar habe nur noch eine formale Genehmigung der Regierung in Kiew ausgestanden. Als der ukrainische Vizepremier Mychajlo Fedorow dann Elon Musk nach dem russischen Angriff direkt auf Twitter um die Freigabe von Starlink für sein Land gebeten hat, habe man das als Genehmigung interpretiert und die vorbereiteten Schritte umgesetzt.

Inzwischen teilt Fedorow auf Twitter regelmäßig Berichte und Fotos, die unterstreichen sollen, wie wertvoll Starlink für die Menschen in seinem Land sind. Starlink ermögliche "überall in der Ukraine unbegrenzte und ungebremste Konnektivität", heißt es von USAID. Darüber könnten Staatsangestellte und Behörden innerhalb des Landes und mit dem Rest der Welt kommunizieren, auch wenn "Putins brutale Aggression die Glasfaser- und Mobilfunkinfrastruktur der Ukraine abtrenne".

Auf die mit Einsatz der im Krieg noch unerprobten Technik verbundenen Gefahren gehen beide Seiten dewrweil nicht ein. Selbst Elon Musk hatte zwischenzeitlich davor gewarnt, dass Starlink in einigen Gebieten das einzige nicht-russische Kommunikationssystem sei, das noch funktioniere. Die Gefahr, dass russische Truppen die Antennen direkt angreifen, sei deshalb hoch. Die Technik sollte nur angeschaltet werden, wenn nötig und die Antenne so weit wie möglich von Menschen entfernt aufgestellt werden, ergänzte er. Außerdem solle man die Antenne tarnen.

Später hatte es dann noch Berichte darüber gegeben, wie Starlink von den ukrainischen Streitkräften zunehmend militärisch genutzt wird. Demnach setzen mobile Einheiten zur Drohnenaufklärung den Dienst ein, um Truppen über Standorte beispielsweise von russischen Panzern zu informieren, die dann attackiert werden können.

(mho)