Pumpenhersteller KSB stoppt weltweite Produktion nach Cyberattacke

Der Pumpen- und Armaturenhersteller KSB hat aufgrund eines Cyberangriffs die Produktion eingestellt, um seine Systeme auf Schädlingsbefall zu untersuchen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 13 Kommentare lesen
Aufmacher KSB stoppt Produktion nach Cyberattacke
Lesezeit: 2 Min.
Von

Nach einem Cyberangriff hat das Unternehmen KSB aus Frankenthal (Pfalz) weltweit die Produktion gestoppt. Die Systeme sollen zunächst auf Befall mit Viren und anderer Schadsoftware untersucht und sukzessive wieder ins Netz gebracht werden. Erste Systeme sind bereits wieder aktiv, schreibt der Pumpen- und Armaturenhersteller auf seiner Homepage.

Was genau vorgefallen ist und woher der Angriff stammt, sei Gegenstand der derzeitigen Untersuchungen. Das Unternehmen arbeite eng mit der Abteilung für Cyber-Kriminalität des Landeskriminalamts zusammen und habe Strafanzeige gestellt. Gegenüber der dpa sagte ein Firmensprecher: "Wir versuchen zurückzuverfolgen, über welche IP-Adressen der Angriff erfolgt ist." Ein Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg sei dabei jedoch nicht ersichtlich. Das Unternehmen vermute einen Ransomware-Angriff, bei dem Lösegeld für verschlüsselte Daten erpresst werden sollte.

Der Sprecher sagte weiter: "Wir haben in der vergangenen Woche Unregelmäßigkeiten festgestellt und nach Rücksprache mit externen Spezialisten die Server vom Netz genommen." Im vergangenen Jahr sei das Unternehmen in einem europäischen Land schon einmal Ziel einer Cyberattacke gewesen. Das habe der Hersteller erfolgreich bewältigt.

KSB geht davon aus, ab heute zumindest teilweise wieder mit der Produktion beginnen zu können. "Die einzelnen Systeme sollen wieder hochgefahren werden, wenn sie gecheckt und virenfrei sind", ergänzte der Sprecher. Bis zum 20. April soll die Produktion wieder vollständig aufgenommen werden.

Auf der Internetseite von KSB gibt das Unternehmen an, den Cyberangriff erfolgreich abgewehrt zu haben. Die Analyse der kompromittierten Systeme habe demnach ergeben, dass nach vorläufigem Stand insbesondere keine Kundendaten abgeflossen seien, versichert der Hersteller. Produktion und Kommunikation seien noch eingeschränkt.

Lesen Sie auch:

Themenseite zu Cybercrime auf heise online

Das Unternehmen hat eigenen Angaben zufolge über 15.000 Mitarbeiter. Es wurde 1871 in Frankenthal gegründet und stellt Pumpen und Armaturen etwa für Kraftwerke, Abwasserentsorgung und den Bergbau her. Das Betriebsergebnis nach Steuern für 2021 hat KSB mit 110,3 Millionen Euro bei einem Jahresumsatz von mehr als 2,3 Milliarden Euro angegeben.

(dmk)