Hacker gegen Russland: Deutsche haben gemischte Gefühle

Die Aktivitäten nicht-staatlicher Akteure werden zwar mehrheitlich positiv gesehen. Doch noch mehr wird eine unkontrollierbare Eskalation gefürchtet.

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(Bild: JARIRIYAWAT/Shutterstock.com)

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Von
  • Malte Kirchner

Die Aktivitäten nicht-staatlicher Hackergruppen gegen Russland sehen die Deutschen offenbar mit gemischten Gefühlen. Laut einer Umfrage des digitalen Branchenverbandes Bitkom fürchten 61 Prozent, dass die Hackerangriffe den Angriffskrieg gegen die Ukraine unkontrollierbar eskalieren lassen könnten. Dennoch befürworten 51 Prozent der per Telefon befragten 1002 Personen das Engagement der Hacker. 51 Prozent sind der Ansicht, dass solche Angriffe einen wichtigen Beitrag liefern können, um den Krieg schneller zu beenden.

Die Zerrissenheit, wie die sogenannten Hackbacks als Reaktion auf die Aktivitäten staatlicher russischer Hacker zu bewerten sind, zeigt sich auch bei den weiteren Ergebnissen. Welche Ziele Hackergruppen verfolgen, ist trotz öffentlicher Verlautbarungen häufig unklar. Entsprechend sagen 52 Prozent der Deutschen, sie würden Hackergruppen nicht vertrauen. 49 Prozent berichten, Angriffe von Hackern machten ihnen Angst. Auf der anderen Seite bewundern 42 Prozent der Befragten die Arbeit solcher Aktivisten, 33 Prozent geben sogar an, ihnen mehr zu vertrauen als staatlichen Stellen. Für den Kriegsausgang messen viele Befragte den Hackern einen hohen Stellenwert bei: 38 Prozent sind überzeugt, ohne den Eingriff von Hackern sei der Krieg für die Ukraine nicht zu gewinnen.

"Die Kriege der Zukunft werden hybrid geführt: im digitalen Raum gleichermaßen wie in der Luft, zu Wasser oder an Land. Auf diese neue Form der Kriegsführung müssen sich Wirtschaft, Staat und Gesellschaft einstellen", so Bitkom-Präsident Achim Berg. Es sei essenziell, die hiesige Wirtschaft und die kritischen Infrastrukturen vor digitalen Angriffen zu schützen. "Cybersicherheit muss für den NATO-Raum und seine Partner gesamtheitlich gedacht werden. Wir brauchen eine Cyber-NATO."

Trotz viel gehörter Befürchtungen: Bislang gab es noch sehr wenige erfolgreiche Attacken – so der Tenor einer #heiseshow zum Thema.

(mki)