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Microsoft will bei Unternehmenssoftware wachsen

Mit neuen Produktnamen, dem langfristig geplanten Umstieg auf die .Net-Technologie und Finanzierungsangeboten fĂĽr Hard- und Software will Microsoft Business Solutions den Verkauf seiner Unternehmenssoftware steigern.

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Von
  • Holger Dambeck

Lars Damsgard Andersen, Deutschland-Chef von Microsoft Business Solutions, musste zunächst die anwesenden Journalisten und Softwarepartner beruhigen: "Wir werden alle Produkte im Portfolio weiterführen. Schließlich wollen wir die Investitionen der Kunden schützen, die sich für eines unserer Produkte entschieden haben." Andersen bekannte auf der Pressekonferenz in München, es habe Unsicherheiten gegeben, nachdem Microsoft den dänischen Unternehmenssoftware-Spezialisten Navision im Juli übernommen hatte. Er kündigte an, dass Microsoft in Deutschland die mit Navision vergleichbare Software Great Plains nur auf kleiner Flamme vertreiben wolle. Das in den USA gut eingeführte Great Plains sei kein strategisches Produkt für Deutschland, gleiches gelte für Navision und den amerikanischen Markt.

Aber trotz der Ankündigungen bleibt bei Microsoft nicht alles beim Alten: Als erster Schritt werden die Namen der angebotenen Mittelstandslösungen geändert: Microsoft Navision Attain wird etwa zu Microsoft Business Solution -- Navision, Microsoft Great Plains eEnterprise zu Microsoft Business Solution -- Great Plains. In den nächsten drei Jahren sollen alle Produkte technisch zusammengeführt werden, und zwar auf Basis von .Net. Allen Kunden mit Lizenzen von Navision, Axapta, Apertum, XAL und Great Plains, die am Update-Programm teilnehmen, sicherte Microsoft einen Umstieg auf .Net-Technik zu, ohne bereits erworbene Funktionalitäten neu kaufen zu müssen.

Den Verkauf der eigenen Produkte will Microsoft, wie bereits angekündigt, künftig durch Kredite für Soft- und Hardware stimulieren. Der Mittelstand fordere dies schon länger, sagte Andersen. Details zu den Kreditkonditionen wollte er nicht nennen, Mircrosoft werde sich aber marktüblich verhalten. Als Kreditgeber werde die Microsoft-Tochter MS Capital fungieren. Den Markt für Unternehmenssoftware bezeichnete Andersen als "zurzeit nicht aufregend". Andersen kündigte an, dass er die Deutschland-Geschäftsführung mittelfristig verlassen will. Man sei bemüht, ein neues Mitglied für das dreiköpfige Team zu finden. Andersen wird damit John Frederiksen folgen, der den Chefposten bei Microsoft Business Solutions im August überraschend ausgeschlagen hatte. (hod)