Popfile.de: Top-Acts als Bezahlmusik
Universal Deutschland beginnt mit der digitalen Musikdistribution im Internet. Top-Acts kommen für 99 Cent pro Track auf die heimische Festplatte
Lange genug hat es gedauert, doch nun wollen die Plattenlabels mit Macht aus der Defensive: Tauschbörsianer sollen ab sofort mit attraktiven Angeboten von Kazaa und Co. weggelockt werden. Seit elf Uhr ist Universal Deutschland mit Popfile.de online und bietet 5.000 Tracks aus dem Musikkatalog in einem proprietären MP3-Format mit 128 kBit/s.
Anders als beim Abo-Dienst eMusic, bei dem die US-Sparte des Platten-Labels vor allem schwer verkäufliche Werke für ein weniger am Mainstream interessiertes Publikum zum Download bietet, kommen bei Popfile die Top-Acts ins Netz: Eminem, Bryan Adams, Mary J. Blige, No Angels und Bon Jovi sind nur einige der Chart-Stürmer, die in einem Pay-Per-Track-Verfahren für 99 Cent heruntergeladen werden können. Die Bezahlung läuft für Telekom-Kunden über die Telefonrechnung, andere Interessierte können Download-Credits über eine 0190-Nummer erwerben.
Die Transfertechnik stammt vom Music-on-Demand-Dienst (MOD) der deutschen Telekom: Ein MP3-File mit integriertem Urheberrechtsschutz wird über eine spezielle Middleware auf dem heimischen Rechner abgespielt. Zum Brennen müssen die proprietären MP3s erst in WMA-Dateien gewandelt werden, die dabei wiederum mit einem Wasserzeichen versehen werden. Trotz des starken Partners Telekom scheint das Interesse an Popfile.de die Serverkapazitäten momentan zu überlasten: Zeitweise kommt es beim Abrufen der Site zu leichten Verzögerungen. Bis zum Ende des Jahres soll der Bestand auf 20.000 Tracks erweitert werden, die Preise sollen dann je nach Attraktivität des gewünschten Titels variieren.
Zu dem Auftritt von Universal Deutschland als Internet-Musikanbieter siehe auch: (sha)
- Musik kann und darf es nicht umsonst geben -- Joachim Kirschstein, Marketingleiter bei Universal Music, im Telepolis-Interview