AOL Instant Messenger 5.1 versteht sich mit ICQ
Der kostenlose AIM 5.1 steckt noch im Betastadium und im c't-Kurztest war es mit der Kommunikation zwischen AIM und ICQ noch nicht so gut bestellt.
Normalerweise sprechen die Chat-Clients der großen Instant-Messaging-Anbieter AOL, MSN, Yahoo und ICQ nicht miteinander: AOL-User können sich also nicht mit Yahoo- oder MSN-Usern unterhalten und umgekehrt. Lieber basteln die Großen an proprietären Protokollen, um die eigene Online-Community zu mehren und den ein oder anderen Chatter als zahlenden Kunden zu gewinnen. Dieser Marketing-Strategie widerspricht es nur scheinbar, dass der neue AOL Instant Messenger (AIM) 5.1 auch mit ICQ-Nutzern Kontakt aufnehmen kann, denn seit vier Jahren gehört ICQ zum AOL-Imperium. 1998 kaufte der Online-Riese die Software für 287 Millionen Dollar vier israelischen Programmierern ab. Eher unverständlich, warum American Online zwischen beiden Diensten nicht schon längst Brücken geschlagen hat.
Der kostenlose AIM 5.1 steckt aber noch im Betastadium, und im c't-Kurztest war es mit der Kommunikation zwischen AIM und ICQ noch nicht so gut bestellt. Weder kann man mit der AIM-Suchfunktion ICQ-Benutzer ausfindig machen, noch finden ICQ-User Freunde, die AIM 5.1 benutzen. Auch Chat-Einladungen oder IMs laufen bis jetzt noch ins Leere. Besser funktionieren Programme wie Trillian oder Odigo, die schon heute die reibungslose Kommunikation zwischen den verfeindeten Instant-Messaging-Diensten gewährleisten.
Von offenem Instant Messaging will AOL seit Juli nichts mehr wissen. Der Online-Dienst hatte angekündigt, die Entwicklungsarbeiten an einer Interoperabilität zwischen seinen Instant-Messaging-Diensten (AIM, ICQ) und IM-Diensten von Microsoft oder Yahoo weitestgehend einstellen zu wollen. Zur Begründung hieß es, sichere serverseitige Verbindungen zwischen dem AOL Instant Messenger und alternativen Messaging-Diensten seien derzeit nicht umsetzbar. (ku)