FST-Kodex fordert Dialer-Impressum

Der Verein "Freiwillige Selbstkontrolle Telefonmehrwertdienste" macht Front gegen Dialer-Betrug.

vorlesen Druckansicht 61 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Torsten Kleinz

Der Verein "Freiwillige Selbstkontrolle Telefonmehrwertdienste" (FST) macht Front gegen Dialer-Betrug. Auf einer Mitgliederversammlung in Düsseldorf wurde am Dienstag der Verhaltenskodex geändert: In Zukunft müssen Dialer-Programme an gut sichtbarer Stelle nicht nur den Hersteller des Programms nennen, sondern auch den Webmaster, der das Einwahlprogramm vertrieben hat.

Im FST sind viele Anbieter von so genannten Mehrwertdiensten sowie Betreiber kostenpflichtiger Rufnummern vertreten. Die neue Regelung ist zuerst nur fĂĽr FST-Mitglieder bindend. Der Verein will aber auch gegen alle anderen Firmen vorgehen, die sich nicht an diesen Verhaltenskodex halten. "80 Prozent der Beschwerden, die bei uns eingehen, betreffen Nicht-Mitglieder", betont der FST-Vorsitzende Hans-Joachim Kruse.

Seit Juni habe der FST sechs Anbieter von unzulässigen Mehrwertdiensten wegen des Verstössen auf Grundlage des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) abgemahnt. Parallel hat der Verein die kartellrechtliche Anerkennung des Kodex beantragt. Damit wäre dieser für alle Anbieter von Telefonmehrwertdiensten verpflichtend. Kruse rechnet bis zum Ende des Jahres mit einem positiven Abschluss des Verfahrens beim Bundeskartellamt.

Der FST verspricht sich durch die Änderung des Kodex eine Verbesserung des Kundenschutzes. Bisher konnten Kunden kaum gegen Betrug mit Dialern vorgehen, da die Hersteller von Dialern nur selten dazu zu bewegen sind, die Daten ihrer Geschäftspartner herauszugeben. Schwarze Schafe können sich bisher hinter Partnerprogrammen verstecken, die ihnen Anonymität gewährten.

Auch für kostenpflichtige R-Gespräche wurde eine Regelung beschlossen. Im September hatte die Telefongesellschaft Prompt für Beschwerden gesorgt, weil man dort per kostenloser Rufnummer kostenpflichtige Rückrufe anfordern konnte. Damit wurden bestehende 0190-Sperren umgangen. In Zukunft müssen laut der Kodex-Änderung bei solchen Gesprächen die entstehenden Gebühren angesagt und anschließend durch Eingabe der Ziffern 1 und 9 bestätigt werden. (Torsten Kleinz) / (hob)