New Yorks Ex-OberbĂĽrgermeister soll bei WorldCom mitmischen
Rudolf Giuliani soll Verwaltungsratsvorsitzender des US-amerikanischen Telekommunikations-Unternehmens werden.
Der ehemalige Oberbürgermeister von New York, Rudolf Giuliani, soll Verwaltungsratsvorsitzender des US-amerikanischen Telekommunikationriesen WorldCom werden. Das will ein Anleihe-Investor erreichen, berichtet das Wall Street Journal. Giuliani war zuvor bereits als Nachfolger des zurückgetretenen Chefs der US-Börsenaufsicht SEC, Harvey Pitt, gehandelt worden.
WorldCom befindet sich nach Bilanzbetrügereien von nunmehr neun Milliarden US-Dollar im bislang größten US-Konkursverfahren. Michael D. Capellas, der frühere Präsident von Hewlett-Packard und CEO von Compaq, war in der vergangenen Woche in Personalunion neuer Präsident und CEO sowie Verwaltungsratsvorsitzender bei WorldCom geworden. Zuvor hatte er sich mit David Matlin getroffen, der eine von der Credit Suisse First Boston unterstützte Anleihe-Investorengruppe führt. Capellas wolle eng mit Matlin und Guiliani kooperieren. Der ehemalige Oberbürgermeister könne rasch einen Sitz im WorldCom-Verwaltungsrat gewinnen, gab Capellas der Zeitung in einem Interview zu verstehen. Nun wolle die Matlin-Gruppe den Konkursrichter Arthur Gonzales drängen, einen Reorganisationsplan zu akzeptieren, der Guiliani zum Verwaltungsratsvorsitzenden machen würde.
Guiliani sei im August von der Matlin-Gruppe angeheuert worden, um zu helfen, 1,3 Milliarden US-Dollar für den Aufkauf von WorldCom-Schulden aufzunehmen. Sie habe mit Guiliani einen neuen Fonds gebildet, der mindestens ein Drittel der WorldCom-Anleihen akkumulieren wolle. Damit würde Matlins Team im Rahmen des US-Konkursrechtes ein Veto-Recht bei jedem Reorganisationsplan erhalten. Die Matlin-Gruppe sei bereits der größte WorldCom-Gläubiger. (anw)