Weitere Fehlbuchungen bei WorldCom

Der Bilanzfälschungsskandal beim bankrotten US-Telecomkonzern WorldCom weitet sich noch einmal aus: WorldCom teilte am Dienstag mit, die Fehlbuchungen könnten über neun Milliarden Dollar liegen.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Der Bilanzfälschungsskandal beim bankrotten US-Telecomkonzern WorldCom weitet sich noch einmal aus: WorldCom teilte am Dienstag mit, die Fehlbuchungen könnten über neun Milliarden Dollar liegen. Der Konzern hatte bisher bilanzielle Fehlbuchungen im Volumen von 7,6 Milliarden Dollar zugegeben. Die US-Börsenaufsicht SEC reichte am Dienstag eine zusätzliche Klage gegen WorldCom ein und beschuldigte dabei das Unternehmen, die Anleger seit 1999 getäuscht zu haben.

Unter Berufung auf informierte Kreise berichtet das Wall Street Journal auch die bisher genannten neun Milliarden US-Dollar seien lediglich eine Schätzung von WorldCom. Die Summe könne sich noch weiter erhöhen. Die Untersuchungen konzentrieren sich unterdessen weiter auf die Geschäftspraktiken des ehemaligen WorldCom-Chefs Bernard Ebbers. Ebbers soll zinsgünstige Kredite von WorldCom in Höhe von rund 400 Millionen US-Dollar für private Zwecke verwendet und so gegen SEC-Regeln verstoßen haben.

WorldCom führt nach eigenen Angaben mit der SEC Verhandlungen über eine Einigung. Die Einigung könnte in der nächsten oder übernächsten Woche bekannt gegeben werden, hatte das Wall Street Journal gestern berichtet. Demnach könnte der Aufsichtsrat des skandalgeschüttelten Unternehmens durch eine gerichtliche Anordnung dazu verpflichtet werden, sich an die Börsenvorschriften zu halten. Außerdem werde WorldCom Strafgelder zahlen. Im Gegenzug solle die SEC Verfahren gegen einzelne, nicht genannte Mitarbeiter einstellen. Über die Strafe, die der Konzern bei einem solchen Vergleich zu zahlen hätte, ist noch nichts bekannt. (wst)