Digitaler Zwilling für die Industrie: AWS IoT Twin Maker ist generell verfügbar

Der offizielle Release vom Amazons Service für digitalen Zwillinge soll das einfache Erstellen von digitalen 3D-Abbildungen der realen Welt ermöglichen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 2 Kommentare lesen

(Bild: metamorworks/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

AWS IoT Twin Maker ist nun allgemein verfügbar, wie Amazon Web Systems auf dem AWS Summit in San Francisco verkündete. IoT Twin Maker ist ein AWS-Dienst, der Werkzeuge zum Erschaffen von digitalen Zwillingen bereitstellt. Für das Erschaffen von virtuellen Abbildern einer physischen Umgebung nutzen Anwender Daten aus verschiedenen Datenquellen. Außerdem lassen sich bereits existierende 3D-Modelle mit realen Daten verknüpfen. Über ein Grafana-Plugin und in Amazon Managed Grafana auf AWS lassen sich Dashboards zur Anzeige der Daten bauen.

Die Release-Version von IoT Twin Maker erweitert auch den Funktionsumfang gegenüber der Previewversion. So können Anwender in 3D-Szenen einen Bewegungsindikator an Objekte heften. Zusätzlich zu den verfügbaren Alert-Tags und einem farbigen Overlay zeigt der Motion Indicator nun die Bewegungsgeschwindigkeit an. Die dafür verfügbaren Darstellungsformen sind LinearPlane, für Förderbänder, LinearCylinder für Röhren und CircularCylinder für Mixer. Ein weiteres, neues Feature ist das Templatisieren von Szenen. Alle Datenbindungen wie Tags oder Modell-Shader werden damit automatisch Templates hinzugefügt, die Anwender in der Konsole bestimmen.

Zudem überarbeitete AWS die API. Die Änderungen beinhalten einen neuen Filter für die ListEntities-API, mit dem Anwender nach externen IDs filtern. Außerdem einen neuen Typen, der Zeitstempel im ISO-8601-Format erstellt, wodurch auch Nanosekunden erfasst werden. Neu ist auch der Update-Typ CREATE, mit dem Benutzer spezifisch diese Absicht beim Update einer Entität angeben können. Bisher existierten nur UPDATE und DELETE.

AWS IoT Twin Maker in Grafana

(Bild: AWS)

Digitale Zwillinge sind eine möglichst realitätsgetreue, digitale Abbildung eines physischen Systems. Durch ständige Datenupdates ahmt der Zwilling die Struktur und das Verhalten des abgebildeten Systems nach und dient damit als ein Vorhersagewerkzeug. Nicht nur Fabriken, Industrieanlagen und Produktionslinien lassen sich damit simulieren. Die EU gab unlängst einen digitalen Zwilling der Erde in Auftrag, mit dem Naturkatastrophen und Klimawandel vorhergesagt werden sollen. Auch im Gesundheitswesen sind digitale Zwillinge von Menschen zur Simulation von Lebensgewohnheiten im Gespräch.

Neben AWS IoT Twin Maker verkündete Amazon auf dem AWS Summit auch noch die generelle Verfügbarkeit von Amazon Aurora Serverless v2 und AWS Amplify Studio. Weitere Informationen zu Twin Maker und Anwendungsbeispiele zum Nachvollziehen finden sich in Amazons Pressemitteilung und auf GitHub.

(pst)