Elon Musk: The Boring Company soll Hyperloop-Projekt umsetzen

Die Tunnelbohrfirma The Boring Company von Elon Musk soll ein Hyperloop-Projekt in Angriff nehmen, um Städte miteinander zu verbinden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 100 Kommentare lesen

Ein von The Boring Company angefertigter Tunnel.

(Bild: The Boring Company)

Lesezeit: 3 Min.

Bisher hat sich Elon Musks Tunnelbohrfirma The Boring Company (TBC) auf das Bohren unterirdischer Tunnel beschränkt, "in den nächsten Jahren" soll sie ein Hyperloop-Projekt in Angriff nehmen, geht aus einem Tweet von Musk am Montag hervor.

Der Tweet, den Musk als Reaktion auf eine Auflistung von Städten mit dem schlimmsten Verkehr weltweit gepostet hatte, enthält allerdings keine konkreten Aussagen: "In den nächsten Jahren wird Boring Co versuchen, einen funktionierenden Hyperloop zu bauen", schreibt Musk. "Aus physikalischer Sicht ist dies bei Entfernungen unter ~2000 Meilen der schnellste mögliche Weg von einer Stadt zur nächsten zu gelangen. Starship ist schneller für längere Reisen."

Zusätzlich unterstreicht Musk, dass er unterirdischen Verkehr durch Tunnel für sicher hält. "Unterirdische Tunnel sind immun gegen oberirdische Wetterverhältnisse (U-Bahnen sind ein gutes Beispiel), so würde es Hyperloop nichts ausmachen, wenn ein Hurricane an der Oberfläche wütet."

Ganz so sicher, wie Musk es darstellt, sind unterirdische Tunnel jedoch nicht. Gerade in der britischen Hauptstadt London, die an erster Stelle der Liste der Städte mit den schlimmsten Verkehrsverhältnissen steht, ist ein Gegenbeispiel. So sorgten im Oktober 2021 beispielsweise Überflutungen in der Tube dafür, dass zwei Linien ihren Dienst einstellen mussten. In Paris, zweitplatzierte Stadt der Liste, legten Überschwemmungen der Seine den Betrieb der Metro-Untergrundbahn lahm.

Doch auch die technische Umsetzung eines Hyperloop-Systems, in dem in weitgehend luftleeren Röhren Beförderungskapseln für Menschen und Güter mit Geschwindigkeiten von bis zu 1200 km/h auf einem Luftkissen gleiten, ist bisher noch nicht ausreichend geklärt. So funktioniert das von Elon Musk bereits 2013 skizzierte Hyperloop-Prinzip zwar grundsätzlich, wie praktische Ergebnisse aus zahlreichen von Musk initiierten Hyperloop-Wettbewerben und ein von Virgin Hyperloop durchgeführter Test eines Hyperloop-Systems in Originalgröße zeigten. Allerdings sind noch einige Probleme zu lösen, wie etwa die Konstruktion der mehrere hundert Kilometer langen Vakuumröhren und deren Sicherheit.

Zumindest das Bohren der Tunnel dürfte vergleichsweise schnell verlaufen, denn die 2016 von Musk gegründete TBC hat mit der Tunnelbohrmaschine Pufrock-2 eine entsprechende Maschine im Einsatz, die pro Woche rund 1,6 Tunnelkilometer fertigstellen können soll. Der Nachfolger Pufrock-3, an dem TBC gerade arbeitet, soll dann 11 Kilometer pro Tag erstellen können.

TBC hat für die Weiterentwicklung der Tunnelbohrmaschine und dem bestehenden Tunnelbauprojekt "Vegas Loop" zur Entlastung oberirdischen Verkehrs in Las Vegas im US-Bundesstaat Nevada kürzlich rund 675 Millionen US-Dollar (629 Millionen Euro) Risikokapital erhalten. Eine 1,3 Kilometer lange unterirdische Strecke, die die Messehallen des Las Vegas Convention Centers (LVCC) miteinander verbinden, ist in Las Vegas bereits seit Juni 2021 in Betrieb.

Erste Hyperloop-Fahrt mit Passagieren (22 Bilder)

Der Hyperloop-Pod für die erste bemannte Fahrt.
(Bild: Virgin Hyperloop)

(olb)