Nach erfolgreichem Start: Wie Apple sich in den kommenden Monaten positioniert

Der Konzern hat zunehmend Probleme mit der Lieferkette. Dabei könnte das Geschäft eigentlich hervorragend laufen.

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Tim Cook mit iPads

Tim Cooks Kompetenzen als Supply-Chain-Manager sind gefragt.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.
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Apple ist aktuell in einer merkwürdigen Situation: Das Geschäft läuft zwar weiterhin äußerst erfolgreich, doch die Einschläge aufgrund der immer noch angespannten Corona-Lage in China kommen näher. Entsprechend nervös wurde auch die Analystentelefonkonferenz beäugt, die Konzernchef Tim Cook und Finanzchef Luca Maestri am Donnerstagabend anlässlich der Bekanntgabe der Quartalszahlen abhielten.

Die Zahlen zum Auftakt des Jahres 2022 sind einmal mehr beeindruckend – insbesondere vor dem Hintergrund der Tatsache, dass das Smartphone- und PC-Geschäft bei den Konkurrenten schrumpft, bei Apple aber nicht. Einzig das iPad musste aufgrund von Lieferschwierigkeiten mit einem kleinen Minus von 2,2 Prozent beim Umsatz einen Rückschlag hinnehmen. Sonst ging es überall nach vorne im Jahresvergleich – bei Wearables, Services und Mac sogar zweistellig (12,2, 17,2 und 14,3 Prozent), beim iPhone immerhin um 5,5 Prozent.

Beim Analystencall gab sich Tim Cook vorsichtig optimistisch, dass man bei den Lieferkettenproblemen ein Licht am Ende des Tunnels sieht. Zwar werden die Probleme im nächsten und übernächsten Quartal sichtbar bleiben – und zwar über alle Kategorien hinweg. Zudem könne es sogar noch schlimmer werden, Apple sieht Umsatzeinbußen zwischen 4 und 8 Milliarden US-Dollar entgegen. Doch zumindest bei den Disruptionen durch Chinas Zero-COVID-Lockdowns scheint ein Ende absehbar, deutete Cook an. Bleiben noch Russland und die weiterhin bestehende Chipkrise.

Cook und Maestri können sich über Nachfrage nicht beklagen. So sorgen neue Macs wie der Mac Studio für erhöhte Kauflust bei der Rechentechnik. 50 Prozent der im ersten Quartal verkauften Macs gingen laut Apple an Neunutzer, die aus der PC-Welt kamen. Der Wechsel zu eigenen ARM-SoCs hat sich für den Hersteller bezahlt gemacht. Auch beim iPhone gibt es weiterhin viele Wechsler. "Android-Konvertiten" gab es beim iPhone 13 offenbar besonders viele. "Wir hatten ein Rekordniveau an Upgradern in diesem Quartal", so Cook gegenüber US-Medien. Zweistellig sei diese Zahl gewachsen. "Ein klar starker Zyklus", so der Apple-Chef zum Quartal.

Beim Dienstegeschäft verzeichnet Apple 25 Prozent mehr Nutzer, die Abos jeglicher Art abgeschlossen haben – Software, In-App-Dienste, iCloud, Content und mehr. 825 Millionen Personen zahlen nun an Apple und/oder einer Anbieter auf Apples Plattformen regelmäßig. Vor einem Jahr waren es noch 660 Millionen. Apple führt traditionell nicht aus, wie es um Apple Music, Apple TV+ und die anderen eigenen Content-Dienste bestellt ist.

Und wo kommt Apples Wachstum künftig her? Der Konzern setzt weiterhin auf Eigenentwicklungen und kauft vor allem interessante Start-ups und geistiges Eigentum auf, statt große Firmen zu akquirieren. Man schließe das zwar nicht aus, so Cook gegenüber Analysten. Doch Apples Fokus sei ein anderer. Tatsächlich gibt es einige Kandidaten: Von kleineren Firmen wie dem Fitnesstechnik-Anbieter Peloton bis hin zu großen wie dem Filmdienst Netflix, der gerade in eine Krise geschlittert ist.

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(bsc)