Ukraine-Krieg: 150.000 Menschen in der Ukraine täglich über Starlink online

Im Kriegsgebiet in der Ukraine sind Starlink-Antennen oft die einzige Möglichkeit, ins Internet zu kommen. Mehr als 150.000 Menschen nutzen das jeden Tag.

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(Bild: Mychajlo Fedorow)

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Zweieinhalb Monate nach Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine kommen in dem angegriffenen Land rund 150.000 Menschen pro Tag über Starlink ins Internet. Das hat der ukrainische Vizepremier Mychajlo Fedorowauf Twitter bekanntgegeben. Für die Infrastruktur seines Landes und den Wiederaufbau sei die Unterstützung durch das Satelliteninternet von SpaceX entscheidend: "Egal was passiert, die Ukraine wird mit der Welt verbunden bleiben."

Erst Mitte Februar hatte SpaceX-Chef Elon Musk ebenfalls auf Twitter geschrieben, dass es über 250.000 Starlink-Antennen gab. Ob es sich um die Zahl der produzierten oder ausgelieferten Terminals handelte, erklärte er nicht. Gleichzeitig war Starlink zu der Zeit noch gar nicht in der Ukraine verfügbar. Nachdem Russland das Land am 24. Februar angegriffen hat, waren aber innerhalb von Tagen die ersten Antennen geliefert und der Dienst war freigeschaltet.

Bis Anfang April hatte allein die US-Behörde für Entwicklungshilfe 5000 Starlink-Antennen in die Ukraine geliefert, den Großteil hatte SpaceX gespendet, den Rest hatte USAID bezahlt. Seitdem lobt die ukrainische Regierung den Dienst wiederholt und teilt immer wieder Bilder von Menschen, die darüber wieder ins Internet können. Parallel dazu gibt es aber auch Berichte darüber, dass die ukrainischen Streitkräfte die Technik benutzen, um sich des Angriffskriegs zu erwehren. So kann etwa eine Drohneneinheit darüber Informationen über die Standorte russischer Panzer weitergeben.

SpaceX baut Starlink seit 2019 auf. Inzwischen mehr als 2000 aktive Satelliten versorgen Kundinnen und Kunden in Dutzenden Staaten mit einem schnellen Internetzugang. SpaceX will für Starlink insgesamt 30.000 Satelliten ins All schicken, um fast den gesamten Globus abzudecken. An den Plänen gibt es aber Kritik von Astronomen und Astronominnen, da Starlink und andere geplante sogenannte Megakonstellationen den ungetrübten Blick zum Nachthimmel beeinträchtigen werden. Angesichts der Aufstellung der Antennen in der Ukraine hatte es Warnungen gegeben, dass der unerprobte Einsatz in einem Kriegsgebiet gefährlich ist und unerwartete Konsequenzen haben könnte.

(mho)