Twitter testet mit "Circle" Tweets für kleineren Kreis

Besondere Tweets für bis zu 150 andere Nutzer: Statt ein komplettes Twitter-Konto können auch einzelne Tweets auf privat gestellt werden.

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Weibliche Hand über Handy mit Twitter-App

(Bild: In Green/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Twitter testet eine neue Funktion, die ein Grundprinzip des Dienstes aushebelt: Mit "Circle" können Tweets auch nur in einem kleineren Kreis geteilt werden. "Nicht jeder Tweet ist für jeden gedacht", begründete Twitter den Vorstoß am Dienstag. Mit Circle könne man einfacher vertrauliche Unterhaltungen führen und engere Verbindungen mit einer kleinen Gruppe aufbauen. Zu einem Circle können bis zu 150 Nutzer hinzugefügt werden.

Twitter funktioniert von Anfang an so, dass Tweets grundsätzlich öffentlich sind und von allen Nutzern gesehen werden können. Dafür gab es bisher zwei Ausnahmen: Direktnachrichten zwischen Nutzern und die Möglichkeit, alle Tweets von einem Account nur diejenigen sichtbar zu machen, die vom Inhaber des Profils zugelassen werden.

Die Funktion stehe zunächst einer kleinen Gruppe von Nutzern weltweit zur Verfügung, erläutert Twitter. Dafür legt der Anwender zunächst einen Circle an, der sowohl Follower als auch andere Twitter-Nutzer enthalten kann. Beim Twittern lässt sich dann auswählen, ob der Tweet für alle oder nur für den Circle sichtbar sein soll. Wie kürzlich bekannt wurde, arbeitet Twitter daneben auch an einer Editier-Funktion.

Der Circle ist hinsichtlich Privatsphäre vergleichbar mit einem privaten Twitter-Konto, denn auch hier können in einem Circle veröffentlichte Tweets weder retweetet noch geteilt werden. Screenshots sind natürlich nicht zu verhindern, sodass die Information trotzdem verbreitet werden kann. Nur der Nutzer, der den Circle angelegt hat, kann sehen, wer Teil dieses Kreises ist. Derzeit ist auch nur ein Circle pro Twitter-Konto möglich.

In einen Circle eingebundene Nutzer können diesen außerdem nicht verlassen, aber man kann die Diskussion stumm stellen, sollte sie die Timeline blockieren oder uninteressant sein. Ferner gelten die gleichen Regeln wie beim normalen Tweets. Auch für im Circle gehaltene Tweets können Nutzer verwarnt oder gesperrt werden, sollten sie gegen die Richtlinien Twitters verstoßen.

Twitter befindet sich gerade mitten in einem Übernahmeversuch des Tech-Milliardärs Elon Musk, der dem Dienst vorwirft, zu sehr die Redefreiheit auf der Plattform einzuschränken. Musk einigte sich mit dem Twitter-Verwaltungsrat auf einen rund 44 Milliarden Dollar schweren Deal, ist aber noch darauf angewiesen, dass ihm genug Aktionäre ihre Anteile abtreten wollen. Twitter und Musk wollen die Übernahme bis Jahresende abschließen. (mit Material der dpa) /

(fds)