Eingehaust: Prusa Enclosure schützt den 3D-Drucker und Anwender

3D-Drucker brauchen stabile Umweltbedingungen. Im Gegenzug soll der Anwender vor Emissionen geschützt werden und der Druckprozess wiederum vor dem Anwender.

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(Bild: Prusa Research)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Carsten Wartmann

Prusa Research bringt als neues Produkt ein Gehäuse für seinen 3D-Drucker Prusa i3 Mk3 (auch passend inklusive der Mehrfarboption MMU2S). Die Original Prusa Enclosure ist modular aufgebaut, erweiterbar und ist ab sofort für 369 Euro als Bausatz zu bestellen, die Auslieferung soll allerdings erst ab Juli 2022 erfolgen.

Besonders wenn eher exotischere Materialien wie PC, Nylon und PP bei hohen Drucktemperaturen gedruckt werden sollen, muss die Umgebungstemperatur um das Druckobjekt konstant hoch gehalten werden. Dies dient primär dazu, das Warping also den Verzug des Objekts beim Abkühlen, zu verhindern. Aber auch die Haftung zwischen den Druckschichten wird so erhöht. Das Gehäuse ist nicht aktiv beheizt, vielmehr wird durch das Heizbett und den Druckvorgang die Luft im Inneren auf etwa 30-40 °C temperiert. Weiterhin wird durch das Gehäuse die Druckermechanik vor Staub und Spänen aus der Umgebung geschützt.

Im Gegenzug wird der Anwender vor dem Druckvorgang geschützt: Die Umhüllung verhindert die Emission von Gasen und Feinstaub beim Drucken, optional kann ein Filtersystem mitbestellt werden. Auch die Geräusche beim Drucken werden gedämpft. Durch ein optionales Schließsystem wird der Einsatz in Schulen und Makerspaces erleichtert, auch neugierige Kinder und Haustiere sind so sicher. Das Bedienpanel des Druckers kann außen oder innen (geschützt vor Zugriff) installiert werden.

(Bild: Prusa Research)

Apropos Zugriff: Wenn die Filamentspule im Gehäuse installiert wird, hilft ein System aus PTFE-Schläuchen beim Laden von Filament. Von Prusa wird dieses System "reverse-bowden setup" genannt, welches auch das Verdrehen des Filaments beim Abspulen vermindert.

Weitere Optionen sind ein unabhängiges Feuerlöschsystem, eine trennbare Verbindung zur außen angebrachten Drucker-Stromversorgung und eine Beleuchtung mit LED-Strips. Weitere Optionen sind geplant und Prusa hat eine Menge Montagepunkte vorgesehen, wo die Community eigene Hilfsmittel anflanschen kann.

Nur eine von vielen möglichen Erweiterung

(Bild: Prusa Research)

Der Gehäusebausatz besteht aus allen Teilen, die benötigt werden und misst aufgebaut 530 mm (B) × 545 mm (H) × 640 mm (T), also sollte schon etwas Platz vorhanden sein. Der Druckerschrank wiegt 10,6 kg und es können bis zu fünf Einheiten übereinander gestapelt werden.

Das Gehäuse ist primär für den Einsatz in eher professionellem Umfeld gedacht und auch nicht ganz billig, aber Selbstbaulösungen auf Basis des Ikea "Lack"-Tisches oder auf Basis einer Ikea-Vitrine sind natürlich immer noch eine günstige Option mit viel Raum zum selber basteln und entwerfen.

3D-Druck

Der Sammelbegriff 3D-Druck steht heute für ein ganzes Bündel von Fertigungstechniken, die nach unterschiedlichen Prinzipien funktionieren und sich jeweils nur für ganz bestimmte Materialien eignen. Ihr gemeinsamer Nenner: Alle Verfahren bauen dreidimensionale Objekte, indem sie Material in dünnen Schichten auftragen und verfestigen.

(caw)