Richard Seibt wird neuer Chef beim Linux-Distributor SuSE

Seibt war 1994 als Chef des deutschen IBM-Softwaregeschäftes verantwortlich für den ungewöhnlich großen Erfolg von OS/2 hierzulande.

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Der ehemalige General Manager des IBM OS/2-Geschäftes und bisherige Vorstand der United Internet AG Richard Seibt übernimmt zum 20. Januar 2003 die Position des Vorstandsvorsitzenden (Chief Executive Officer) beim deutschen Linux-Distributor SuSE. Er löst den Restrukturierungsexperten und bisherigen CEO Gerhard Burtscher ab.

Seibt war 1994 als Chef des deutschen IBM-Softwaregeschäftes verantwortlich für den ungewöhnlich großen Erfolg von OS/2 im deutschen Raum. Vobis und Escom bündelten damals OS/2 als Standardsystem mit ihren PCs. Seibt wechselte dann in die USA und wurde General Manager der OS/2-Truppe. In einem Interview mit c't deutete Seibt 1998 vorsichtig an, warum sich OS/2 international nicht durchsetzte, obwohl es in Deutschland erfolgreich war: "Wir hatten einen außerordentlichen Erfolg, den wir alleine nicht verteidigen konnten. Es nützt Ihnen nichts, wenn Sie 10 Kilometer vor der Front stehen. Dort werden Sie in jedem Fall niedergemacht, wenn die anderen nicht den gleichen Erfolg haben wie Sie. Die Ressourcen des Konkurrenten sind einfach zu groß, als dass Sie diese Position erfolgreich verteidigen können."

Vor vier Jahren verließ Seibt IBM und wurde Mitglied des Vorstands der United Internet AG, nach seinen Aussagen vor allem vom Wunsch getrieben, in einem kleineren Unternehmen mehr bewegen zu können als bei IBM. Seibt stand vor allem für die Investition in junge Unternehmen, mit denen United Internet ein ganzes Netzwerk verbundener Startups bilden wollte. Operative Verantwortung hatte er unter anderem als Vorstand oder Aufsichtsrat für mehrere Tochtergesellschaften und für die Internationalisierung von United Internet beziehungsweise ausgewählter Tochtergesellschaften. (Volker Weber) / (jk)