Mastercard will Bezahlen mit Gesichts- oder Handscan einführen

Der Zahlungsdienstleister Mastercard will mit rein biometrischer Authentifizierung eine "neue Ära" des Bezahlens einläuten – mit einem "Winken" oder "Lächeln".

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Mastercard: Bezahlen mit Winken oder Lächeln

(Bild: Mastercard)

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Der Finanzdienstleister Mastercard hat weltweit Pilotprojekte zum biometrischen Check-out im stationären Handel angekündigt. Kundinnen und Kunden sollen dabei nur noch ihr Gesicht oder ihre Handfläche in eine Kamera an der Kasse halten müssen, um die Zahlung abzuschließen. Voraussetzung ist die Nutzung einer kompatiblen App eines Händlers oder Drittanbieters, in der sie sich vorab einmalig zu Hause oder im Geschäft identifiziert haben. Laut Mastercard reicht dann "ein Lächeln" in die Kamera oder eine Handbewegung über ein Lesegerät, damit Kunden nach dem Einkauf bezahlen können. Der Bezahlvorgang soll dadurch schneller und auch hygienischer werden.

In Brasilien beginnt in dieser Woche in fünf Supermärkten in São Paulo ein Pilotprojekt namens "Payface", an dem das Unternehmen schon seit 2018 arbeitet. Dort ansässige Supermarkt-Kunden können ihr Gesicht und ihre Zahlungsinformationen über die Payface-App registrieren und nach anschließender Anmeldung bezahlen. Weitere Pilotprojekte sind im Nahen Osten und in Asien geplant.

Das Pilotprojekt umfasst nach Angaben des Unternehmens "Standards, die von Banken, Handelsunternehmen und Technologieanbietern eingehalten werden müssen" und Sicherheit und Datenschutz gewährleisten sollen. Bei der dahinter stehende Identitätsüberprüfung wird das Passwort durch die Person ersetzt. Mastercard arbeitet dafür mit dem Sicherheitsstandard EMV 3-D, der die Sicherheit beim Einkaufen mit biometrischen Zahlungskarten, Geräten und Wearables erhöhen soll. Bei der Authentifizierung von Online-Käufern mittels "Selfiepay" – dem Bezahlvorgang mit Gesichtserkennung – gelten demnach Standards wie bei FIDO (Fast Identity Online).

Der Markt für "kontaktlose biometrische Technologien" soll laut Mastercard bis 2026 auf 17,84 Milliarden Euro ansteigen. Das Zahlungssystem lasse sich dann zudem mit "Kundenbindungsprogrammen" verknüpfen.

Für sein Vorhaben arbeitet Mastercard mit Partnern wie NEC, Payface, Aurus, PaybyFace, PopID und Fujitsu Limited zusammen. Kürzlich seien Neuerungen wie die kassenlosen Bezahlmöglichkeiten "Shop Anywhere", Enhanced Contactless (ECOS) und Cloud Point of Sale eingeführt worden, mit dessen Hilfe Verkaufsdaten online verarbeitet und gespeichert werden.

(mack)