Proteinfaltung: AlphaFold lässt Biologie und KI verschmelzen

Eine Software berechnet die äußerst komplexen 3D-Strukturen von Proteinen. DeepMind hat damit gezeigt, was möglich ist, wenn KI und Biologie zusammenwachsen.

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Struktur des Proteins "Q10303" der Spalthefe S. pombe – eines von 20 entschlüsselten Proteinen, das DeepMind bei der Vorstellung von Alphafold2 veröffentlichte., DeepMind

Struktur des Proteins "Q10303" der Spalthefe S. pombe – eines von 20 entschlüsselten Proteinen, das DeepMind bei der Vorstellung von Alphafold2 veröffentlichte.

(Bild: DeepMind)

Lesezeit: 17 Min.
Von
  • Will Douglas Heaven
Inhaltsverzeichnis

Als Demis Hassabis, CEO und Mitbegründer von DeepMind, im März 2016 in Seoul war, konnte er zusehen, wie die KI seines Unternehmens Geschichte schrieb. AlphaGo, ein Computerprogramm, das darauf trainiert wurde, das Brettspiel Go zu beherrschen, gewann gegen den koreanischen Top-Profi Lee Sedol in fünf Runden mit 4:1.

Doch während das DeepMind-Team noch feierte, dachte Hassabis bereits an eine noch größere Herausforderung. Hassabis war sich sicher, dass die Technologie bereit war, sich einem der wichtigsten und kompliziertesten Rätsel der Biologie zu stellen, das Forscher seit 50 Jahren zu lösen versuchen: der Vorhersage der Struktur von Proteinen.

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Denn die dreidimensionale Struktur von Proteinen bestimmt, wie sie sich im Körper verhalten und miteinander interagieren. Doch die Struktur zahlreicher wichtiger Proteine ist den Biologen noch immer unbekannt. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Berechnung dieser Strukturen könnte daher ein unschätzbares Hilfsmittel zum Verständnis vieler Krankheiten werden, von Krebs bis hin zu Rinderwahn – und sie würde die Entwicklung neuer Therapien und Impfstoffe erheblich beschleunigen.