Virtualisierung: Broadcom offenbar vor Übernahme von VMware

Der US-Chiphersteller verhandelt Insidern zufolge mit VMware über eine Übernahme. Noch ist der Deal aber nicht in trockenen Tüchern.

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Broadcom BCM2837 auf Raspberry Pi 3 Model B

(Bild: c't)

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Der US-Chiphersteller Broadcom verhandelt Medienberichten zufolge mit dem Virtualisierungsspezialisten VMware über eine Übernahme. Ein erfolgreicher Abschluss der laufenden Gespräche sei allerdings nicht sicher, berichtet Bloomberg unter Berufung auf Verhandlungskreise. Aus diesen will das Wall Street Journal zudem erfahren haben, dass die Verhandlungen in einem fortgeschrittenen Stadium sind.

VMware notierte zum Börsenschluss am Freitag mit einer Marktkapitalisierung von rund 40 Milliarden US-Dollar (37,5 Milliarden Euro). Bei einer Übernahme dürfte Broadcom noch etwas drauflegen müssen. Nach Bekanntwerden der Gespräche zog die Aktie von VMware im vorbörslichen Handel um knapp 20 Prozent an. Die Unternehmen wollten die Gerüchte nicht kommentieren.

Mit einer Übernahme würde sich der Hardwarehersteller Broadcom ein weiteres Standbein im Software-Bereich schaffen. VMware ist einer der führenden Anbieter von Software für Servervirtualisierung und Cloud-Systeme. Das Unternehmen war 2003 von EMC übernommen worden und war nach der Fusion von EMC und Dell zuletzt ein Teil von Dell Technologies. Ende 2021 brachte Dell die Virtualisierungstochter dann wieder unabhängig an die Börse.

Broadcom entwickelt unter anderem Chips und Chipsätze für Modems, Funknetze und Ethernetcontroller, aber auch Mikrocontroller. Das Unternehmen ist am Jahresumsatz 2021 gemessen nach Qualcomm und Nvidia der drittgrößte Anbieter von Mikrochips ohne eigene Chipfertigung. Broadcom hat in den vergangenen Jahren eigene Zukäufe zu verzeichnen, unter anderem den Softwareanbieter CA Technologies. Ein Versuch, den Konkurrenten Qualcomm zu übernehmen, scheiterte.

(vbr)