Mobilfunk soll Telekom-Geschäft anschieben

Das Wachstum der hoch verschuldeten Deutschen Telekom wird 2002 praktisch allein durch den Mobilfunk getrieben.

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  • JĂĽrgen Kuri

Das Wachstum der hoch verschuldeten Deutschen Telekom wird 2002 praktisch allein durch den Mobilfunk getrieben. FĂĽr das gesamte Jahr werde in dem Bereich ein Plus von ĂĽber 30 Prozent angestrebt, teilte das Unternehmen mit. Gleichzeitig soll sich die Ertragslage im Mobilfunk um ĂĽber 50 Prozent verbessern.

Bereits Mitte November gab die Telekom bei der Inthronisation des neuen Vorstandsvorsitzenden Kai-Uwe Ricke die vorläufigen Bilanzzahlen bekannt und kündigte an, dass durch hohe Sonderabschreibungen tiefrote Zahlen entstehen. Dass außerplanmäßige Abschreibungen vor allem auf Mobilfunkgesellschaften und die UMTS-Lizenzen in Höhe von gut 20 Milliarden Euro die Bilanz belasten, wurde nun im endgültigen, geprüften Geschäftsbericht bestätigt: Die strategische Überprüfung sei abgeschlossen; die Sonderbelastungen betragen nach Angaben der Telekom 19,3 Milliarden Euro nach Steuern. Dadurch entsteht ein Konzernfehlbetrag von 24,5 Millionen Euro; bereinigt um Sondereinflüsse liegt das Minus bei 4,2 Milliarden Euro. Insgesamt änderte sich an den Bilanzen aber nichts gegenüber den vorläufigen Zahlen.

Schon vor einiger Zeit wurde klar, dass die Telekom in diesem Jahr keine Dividende ausschütten wird. Um die Priorität auf Schuldenabbau zu unterstreichen, erfand die Telekom gleich noch einen neuen Marketingbegriff: Der Konzern erklärte bei der Vorlage der geprüften Bilanz, dass man die "Reduzierung der Netto-Finanzverbindlichkeiten über das Programm E3 (Effizienzsteigerung x Entschuldung x Ergebnisverbesserung) erreichen" wolle. An der Vier-Säulen-Struktur (Festnetz mit T-Com, Mobilfunk mit T-Mobile, Internet mit T-Online und IT-Dienstleistungen mit T-Systems), die unter Ex-Chef Ron Sommer eingeführt wurde, will aber auch der neue Chef festhalten. Sie sei eine "tragfähige Basis für eine Strategie des ertragsorientierten Wachstums". Dazu solle aber auch "mehr Verantwortung und Entscheidungsbefugnis in die Geschäftseinheiten übertragen" werden. (jk)