Die Telekom hat einen neuen Chef

Der Aufsichtsrat der Telekom wählte Kai-Uwe Ricke einstimmig zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Der neue Chef will den Vorstand verkleinern und Kompetenzen neu ordnen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Das lange Warten von Investoren, Mitarbeitern und Kunden hat ein Ende: Nach der fast schon quälenden Suche von Interims-Chef Helmut Sihler und Aufsichtsvorsitzendem Hans-Dietrich Winkhaus nach einem neuen Telekom-Chef hat sich der Aufsichtsrat der Deutschen Telekom am heutigen Donnerstag endgültig für Kai-Uwe Ricke (41) entschieden. Die Wahl zum neuen Vorstandsvorsitzenden erfolgte einstimmig, teilte die Telekom mit.

Dass Ricke, im Telekom-Vorstand bislang für die Geschäftsbereiche T-Mobile und T-Online zuständig, neuer Chef des Konzerns wird, drang bereits am gestrigen Mittwoch durch. Der Manager gilt als Kompromisskandidat, der sich gegen Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick, neben Ricke der zweite starke Mann bei der Telekom, und drei externe Kandidaten durchgesetzt haben soll. Die Namen der externen Kandidaten wurden allerdings nicht genannt -- während der Suche nach einem neuen Vorstandschef handelten sich Sihler und Winkhaus diverse Körbe von Managern anderer Unternehmen ein.

Nach der Berufung zum neuen Telekom-Chef möchte Ricke den Vorstand massiv umbauen, will die Financial Times Deutschland erfahren haben. Der Vorstand soll verkleinert und die Chefs der Sparten Festnetz (T-Com), Systemhaus (T-Systems), Mobilfunk (T-Mobile) und Internet (T-Online) gestärkt werden. Mindestens zwei der acht Vorstandsposten sollen gestrichen werden. Ausscheiden sollen Strategievorstand Max Hirschberger und Jeffrey Hedberg, Vorstand für Internationales. Unklar ist nach dem Bericht der Zeitung die Zukunft von Personalchef Heinz Klinkhammer und Vorstandsvize Gerd Tenzer, der bereits ebenfalls einmal als Nachfolger von Ron Sommer gehandelt worden war.

Der Abbau der Schuldenlast von 64 Milliarden Euro wird für Ricke oberste Priorität haben. Die Telekom will heute noch ihre Bilanz für die ersten neun Monate des Geschäftsjahrs vorlegen -- Beobachter erwarten einen Rekordverlust von bis zu 28 Milliarden Euro. (jk)