AWS: Erste EC2-Instanz mit Amazons neuem Graviton3-Prozessor verfügbar

Basis der AWS-Instanz C7g ist erstmals die neue ARM-Server-CPU Graviton3 mit ungewöhnlicher Architektur, die die Weiterentwicklungen vereinfachen soll.

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(Bild: AWS)

Lesezeit: 3 Min.

AWS hat mit C7g eine Amazon EC2-Instanz (Elastic Compute Cloud) vorgestellt, die nun erstmals auf den von Amazon entworfenen neuen Graviton3-Prozessor setzt. Diese ARM-CPU hatte Amazon bereits im Dezember letzten Jahres angekündigt, zunächst aber nur einer kleineren Nutzer-Gruppe zur Verfügung gestellt. Mit der C7g-Instanz haben nun alle AWS-User Zugriff auf Graviton3. Der Instanz-Name setzt sich zusammen aus der Zielgruppe der Compute-Intensive-Workloads der siebten Generation, bei denen Graviton zum Einsatz kommt.

Die ungewöhnliche Architektur des Graviton3 mit sieben Chiplets begründet Amazon VP & Distinguished Engineer James Hamilton in einem YouTube-Video zum einen mit einem ökonomisch effizienteren Produktionsprozess, zum anderen aber auch mit der Möglichkeit, in späteren Generationen der Graviton-Reihe neue Technik einfacher nachrüsten zu können. So kann Amazon in einem hypothetischen Graviton4 etwa das Haupt-Chiplet mit den CPU-Kernen austauschen, aber die eigenständigen PCI-Express-5.0-Dies weiterverwenden.

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Am Ende des Videos kündigt Hamilton zwar an, dass im Laufe des Jahres noch weitere AWS-Instanzen mit dem Graviton3 verfügbar sein sollen, zunächst sind sie aber nur in C7g-Instanzen vorgesehen. Varianten stehen dabei mit 1, 2, 4, 8, 16, 32, 48 oder 64 vCPUs zur Verfügung – in der teuersten Variante bekommt man also einen kompletten Graviton3-Prozessor zugewiesen. Je nach Konfiguration verwenden die C7g-Instanzen bis zu 128 GByte Arbeitsspeicher und stellen 30 Gbit/s Netzwerkdurchsatz beziehungsweise 20 Gbit/s beim Austausch mit EBS (Amazon Elastic Block Store) bereit.

Die Varianten der C7g-Instanzen

(Bild: AWS)

Mit der nächsten hauseigenen ARM-Prozessorgeneration verspricht Amazon 25 Prozent mehr Leistung im Vergleich zum Vorgänger und dank des erstmaligen Einsatzes von DDR5 auch 50 Prozent schnelleren Speicherdurchsatz. Bei gleicher Performance sollen die Graviton3-Prozessoren 60 Prozent weniger Energie verbrauchen als ihre Graviton2-Vorgänger. Die mit 55 Milliarden Transistoren ausgestatteten Prozessoren laufen jeweils mit 2,6 GHz. Der Graviton3 ist derzeit der einzige Prozessor, der in der siebten Generation der für rechenintensive Aufgaben beworbenen C-Reihe von AWS zum Einsatz kommt – Intels Xeon- und AMDs Epyc-Prozessoren bleiben zunächst in der sechsten Generation.

Zunächst stehen die C7g-Instanzen in den USA zur Verfügung, andere Regionen sollen aber demnächst folgen, verrät der Blogpost zum Release. Die C7g-Instanzen können auf Abruf als Reserved Instances oder als Spot Instances genutzt werden. Details zu den Preisen finden sich auf der EC2-Webseite.

Mit der Begrenzung auf 64 Kerne schwimmt AWS gegen den allgemeinen Trend im Bereich der Server-CPUs, etwa von AMD und Ampere. Erst heute hat auch Nvidia Serversysteme mit dem eigenen ARM-Prozessor Grace für 2023 angekündigt.

(jvo)