DVD-Rohlinge: Nicht alles gut, was glänzt

In einem ersten großen Vergleichstest prüfte c't DVD-R- und DVD+R-Rohlinge von 30 verschiedenen Anbietern -- dabei haben die Tester enorme Qualitätsunterschiede festgestellt.

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Von
  • Volker Zota

Die Preise für DVD-Brenner und -Rohlinge sind dramatisch gefallen. Aber wer seine Urlaubsvideos, Lieblingsfilme oder andere Daten auf DVD brennen möchte, sollte besonders bei billigen Rohlingen vorsichtig sein. Ansonsten drohen Fehlbrennungen und Lesefehler, die den Spaß an der DVD schnell verleiden können.

Die Auswahl ist vermeintlich einfach: Entweder DVD-R oder DVD+R beziehungsweise ihre wiederbeschreibbaren Pendants -- das sind die Formate, die derzeit den europäischen Markt von DVD-Rohlingen beherrschen. Im Test offenbarte aber bei beiden Formaten die Mehrzahl der gebrannten Billigrohlinge beim späteren Auslesen eine hohe Fehlerrate. Die meisten der teuren Markenprodukte schnitten wesentlich besser ab, doch gab es auch unerfreuliche Ausnahmen: Wer zu höherpreisigen DVD-Rohlingen greift, verringert lediglich das Risiko eines Fehlgriffs -- gänzlich vermeiden lässt es sich jedoch nicht.

Einige Hersteller geben daher explizite Listen der Rohlingsmarken heraus, mit denen ihre Brenner besonders gut zusammenarbeiten. Beim Kauf eines DVD-Brenners ist folglich wichtig, dass der Hersteller entsprechende Informationen und für neue Rohlinge passende Firmware-Updates zur Verfügung stellt, damit der Anwender eine optimale Auswahl treffen kann.

Auch die Brenngeschwindigkeit ist ausschlaggebend für die Höhe der Fehlerrate. Billige DVD-R-Rohlinge sollten bestenfalls mit einfacher Geschwindigkeit gebrannt werden, was bei einer kompletten DVD eine Stunde dauern kann. Auf den Einsatz im Internet kursierender Firmware, die auch billige Rohlinge mit zweifacher Geschwindigkeit brennt, sollte man besser verzichten. Im Test stieg die Fehlerrate bei diesen Rohlingen um das Vielfache an.

Manchmal kommt das böse Erwachen auch erst, wenn der Lieblingsfilm im DVD-Player laufen soll: Bei einigen Rohlingen macht sich eine hohe Fehlerrate erst dann bemerkbar, wenn die fertige DVD in ein anderes Gerät als in den Brenner eingelegt wird. "Es lohnt also, sich vor dem Kauf von DVD-Rohlingen gut zu informieren", heißt es im Fazit des DVD-Rohlingstests 30 verschiedener Marken, den c't unter dem Titel Scheibenwahl -- DVD-R- und DVD+R-Rohlinge im Test in Ausgabe 25/2002 (ab Montag, dem 2. Dezember im Handel) veröffentlicht.

In derselben Ausgabe hat c't sich die neue Generation von DVD-Brennern mit 4X und +R(W)/-R(W)-Kombis unter die Lupe genommen und verrät, was die ersten kommerziellen Tools für "1:1"-Kopien von Video-DVDs taugen, die den Film entweder auf einen Rohlinge quetschen oder auf zwei Scheiben aufteilen. Außerdem beschäftigt sich c't unter dem Titel Plus oder Minus mit der "Qual der Wahl eines beschreibbaren DVD-Formats". (vza)