Duckduckgos datensicherer Webbrowser erlaubt indirektes Tracking von Microsoft
Die für ihren Datenschutz bekannte Suchmaschine Duckduckgo erlaubt Linkedin und Bing das Tracken von Daten, zumindest in den mobilen Browser-Varianten.
Die Suchmaschine Duckduckgo erlaubt Microsoft indirekt, Daten zu tracken – dank einer vertraglich festgelegten Suchvereinbarung. Duckduckgo ist für den Schutz der Privatsphäre seiner Nutzer bekannt. Ein Sicherheitsforscher fand jedoch heraus, dass Duckduckgo Android- und iOS-Nutzer trackt – so würden die Domänen LinkedIn und Bing erlaubt.
Da Duckduckgo den Suchindex der Suchmaschine Bing nutzt, sei das Unternehmen an einen Syndizierungsvertrag gebunden und müsse sich an deren Regeln halten, wie Duckduckgos CEO Gabriel Weinberg in einer Antwort auf einen Tweet des Sicherheitsforschers Zach Edwards erklärte. Demnach ist Microsoft zumindest in der mobilen Version der Suchmaschine das Tracking erlaubt.
Zwar werden keine persönlichen Identifikationsmerkmale mit den Suchanfragen verknüpft, ausgespielte Microsoft-Werbung kann jedoch die IP-Adresse oder den User Agent tracken, führt Edwards aus. Ein Profil über das Klickverhalten auf den Werbeanzeigen werde jedoch nicht angelegt. In Zukunft plant Duckduckgo laut Gabriel Weinberg mehr dafür zu tun, Microsoft und zusammenhängende Third-Party-Tracker zu blockieren. Außerdem sollen die Beschreibungen der Programme im App Store transparenter gestaltet werden.
Duckduckgo kritisierte Google für Tracking
Erst kürzlich hatte Duckduckgo Google für seine Tracking-Methoden kritisiert. Dabei hieß es, Google habe die Browsererweiterung von Chrome missbraucht, um eigene Produkte zu begünstigen und die Produkte anderer zu unterdrücken. Die von Google eingesetzten manipulativen Designmerkmale, "Dark Patterns", sollten Anwender von der Verwendung von Konkurrenzprodukten abhalten.
Inzwischen hat Weinberg eine längere Erklärung bei Reddit veröffentlicht, in der er erläutert, dass Duckduckgo zwar die Tracking-Skripte lädt. Das Setzen von Cookies wird jedoch für die Skripte verhindert. Somit wäre das Tracken nur auf Basis von User Agent und IP-Adresse möglich. Weinberg sagt, dass es trotz aller Bemühungen keinen hundertprozentigen Schutz der Privatsphäre geben kann.
(mack)