Facebook-Macherin Sandberg tritt zurück

Sheryl Sandberg hat Facebook zum Meta-Imperium gemacht. Nach 14 Jahren tritt sie zurück und möchte sich wohltätig beschäftigen.

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Sheryl Sandberg

Sheryl Sandberg wurde 1969 in Washington, D.C. geboren.

(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com / Meta / Montage: heise online)

Lesezeit: 2 Min.

Sheryl Sandberg tritt als Chief Operating Officer des Meta-Konzerns zurück. Im Verwaltungsrat Metas bleibt sie tätig. Das hat Meta-Platforms-Chef Mark Zuckerberg Mittwochabend verlautbart. In den letzten 14 Jahren hat Sandberg Facebook von einer Webseite zu einem Imperium gemacht, indem sie – wie schon zuvor bei Google – das Werbegeschäft aufgebaut hat. Dabei wollte sie ursprünglich nur fünf Jahre bei Facebook bleiben.

"Als Sheryl 2008 zu mir gestoßen ist, war ich nur 23 Jahre alt und wusste kaum etwas darüber, wie man eine Firma führt", gesteht Zuckerberg heute, "Wir hatten (die Facebook-Webseite), aber wir hatten noch kein profitables Geschäft, und wir taten uns schwer mir dem Übergang von einem kleinen Start-up zu einer echten Organisation. Sheryl hat unser Reklamegeschäft entworfen, tolle Leute eingestellt, unsere Management-Kultur geschmiedet, und mir beigebracht, wie man eine Firma führt." Sandberg verdiene Anerkennung für einen großen Teil dessen, was Meta Platforms heute sei, unterstreicht Zuckerberg in seiner Mitteilung.

Er werde Sandberg vermissen. Nachbesetzt wird ihre Stelle nicht, jedenfalls nicht in der bekannten Form. Der Titel des Chief Operating Officer geht zwar an Javier Olivan, doch wird seine Rolle weniger breit ausfallen. Damit einher gehen diverse personelle Umstrukturierungen. "Ich glaube, Meta hat einen Punkt erreicht, an dem es Sinn hat, dass unsere Abteilungen für Produkte und Betrieb stärker verzahnt werden", erläutert Firmenchef Zuckerberg.

Sandberg hat noch keine neuen Karrierepläne, meint aber, es "sei an der Zeit für mich, das nächste Kapitel meines Lebens zu schreiben." Dabei möchte sie Philantropie und ihrer eigenen Stiftung namens Lean In mehr Aufmerksamkeit widmen. Schon bisher hat sich die Amerikanerin für die Förderung der Karrieren weiblicher Manager eingesetzt.

Außerdem hat sie umgesetzt, dass US-Lieferanten Facebooks höhere Mindestlöhne zahlen und Sozialleistungen bieten, die über die gesetzlichen Standards hinausgehen. Privat gibt es bei Sandberg ebenfalls Umwälzungen: Seit 2015 verwitwet, möchte sie diesen Sommer wieder heiraten. Glücklicher Bräutigam ist der TV-Produzent Tom Bernthal.

Dass die Managerin so lange bei Facebook/Meta Platforms gearbeitet hat, verdankt Zuckerberg in gewisser Hinsicht Donald Trump: Sandberg soll geplant haben, unter einer US-Präsidentin Hillary Clinton 2016 Facebook zu verlassen und eine hohe Stelle in Clintons Regierungsteam in der US-Hauptstadt Washington, DC, anzunehmen. In der Stadt ist Sandberg 1969 zur Welt gekommen.

(ds)