HomeKit: iPad ist künftig nicht mehr als Steuerzentrale im Smarthome nutzbar

Apple führt in kommenden Betriebssystem-Updates den Matter-Standard ein und verbessert die Home-App. Doch für einige Nutzer gibt es einen Wermutstropfen.

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Home-App in iOS mit einem iPad im Hintergrund

Die verbesserte Home-App in iOS 16 kann künftig nicht mehr ein iPad als HomeKit-Steuerzentrale einsetzen.

(Bild: mk / heise online)

Update
Lesezeit: 3 Min.
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Smart-Home-Nutzer mit Apple-Geräten, die bislang ein iPad als Steuerzentrale einsetzen, müssen in Zukunft ein neues Gerät hierfür verwenden. Apple plant offenbar eine Änderung bei den bislang unterstützten Steuerzentralen. Nur das Apple TV und die HomePods werden in iOS 16 noch als Home Hubs geführt. Der Grund hierfür könnte die geplante Einführung des herstellerübergreifenden Verbindungsstandards Matter sein.

Die Änderung, dass das iPad künftig entfällt, wurde von einem Nutzer in den Fußnoten von Apples iOS-16-Vorschauwebseite gefunden. Tatsächlich steht dort, dass die gemeinsame Nutzung eines Smarthomes und Home-Mitteilungen einen Home Hub erfordern: "Nur Apple TV und der HomePod werden als Home Hub unterstützt." In einer weiteren Fußnote steht das Gleiche bei Matter, das im Laufe des Jahres per Update folgen soll.

Über die Gründe lässt sich derzeit nur spekulieren. Apple hat sich dazu bislang nicht geäußert. Wahrscheinlich ist aber, dass iPads nicht die Spezifikationen für Matter-Hubs erfüllen. So unterstützen das aktuelle Apple TV und der HomePod Mini den Funkstandard Thread, der neben WLAN, LAN und Bluetooth Low Energy zu den vorgesehenen Übertragungsprotokollen von Matter gehört – iPads aber nicht. Andererseits beherrscht auch der große, inzwischen nicht mehr verkaufte HomePod Thread nicht. Dieser dürfte nach der Beschreibung aber weiterhin als Steuerzentrale infrage kommen.

Thread basiert auf dem Internet Protocol (IP) und zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, mit anderen Geräten Meshnetzwerke zu bilden. Dies dürfte mit Blick auf die Verknüpfung von Smart-Home-Geräten verschiedener Hersteller und Standards ein großer Vorteil sein.

Ein weiterer möglicher Grund ist, dass iPads zwar häufiger zu Hause bleiben als Smartphones – dennoch laden sie als mobile Geräte dazu ein, mitgenommen zu werden, womit unter Matter das gesamte Smarthome gestört werden könnte. HomePods und das Apple TV als stationäre Geräte bieten sich somit mehr für die Funktion als Steuerzentrale an.

Dennoch dürften einige Nutzer die Änderung bedauern, wenn sie zwar ein iPad besitzen, aber keinen HomePod oder Apple TV. Die Steuerzentrale ermöglichte es ihnen unter anderem, vertrauenswürdigen Personen Zugriff zu gewähren, HomeKit-Geräte zu automatisieren und von unterwegs Zugriff zu nehmen. Für Apple HomeKit wurde damit anders als bei anderen Smarthome-Lösungen kein zusätzlicher Hub benötigt, wenn eines der genannten Geräte bereits im Haushalt vorhanden war.

Die Unterstützung von Matter wurde auf der Entwicklerkonferenz WWDC angekündigt. Während Smarthome-Geräte bislang in Insellösungen angeboten werden, haben sich die hinter Matter versammelten Hersteller dazu bekannt, einen gemeinsamen Standard zu unterstützen. Zu den Partnern gehören große Hersteller wie Amazon, Google und Apple. Nutzer können ihre kompatiblen Smarthome-Geräte mit Matter zentral bedienen und automatisieren, etwa in Apples Home-App, die mit iOS 16, iPadOS 16 und macOS Ventura übersichtlicher werden soll. Ein weiterer Vorteil von Matter sind gemeinsame Sicherheitsstandards.

Update

In der Beta 1 von iPadOS 16 existiert trotz des erklärten Ausschlusses des Tablets als Steuerzentrale ein Auswahlschalter, ob das Gerät als Home Hub eingesetzt werden soll. Das nährt Hoffnungen, dass Apple sich den Schritt vielleicht noch überlegt – und sei es nur, dass die Benutzung als Home Hub ohne Matter-Unterstützung wie bislang weiterhin möglich ist.

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(mki)