Stromschläge und schmorende Netzteile: Vorfälle online an den VDE melden

Bislang dokumentiert niemand gefährliche Vorkommnisse mit Elektrogeräten in Privathaushalten. Der VDE ändert das mit einem Online-Formular.

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Ein USB-Netzteil, das 12 statt 5 Volt anlegt und somit unsicher ist.

(Bild: c't)

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Wer einen gefährlichen Vorfall mit einem Elektrogerät in einem Privathaushalt hat, kann diesen ab sofort dem Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) melden. Das können etwa Stromschläge beim Anfassen oder schmorende beziehungsweise gar brennende (USB-)Netzteile sein.

Auch bei Verdachtsfällen bittet der VDE um eine Meldung per Online-Formular, etwa bei Konstruktionsfehlern, die zu Kurzschlüssen führen könnten. Im Fokus stehen auch "Beinahe-Unfälle", etwa defekte Elektrogeräte, die unter ungünstigeren Voraussetzungen hätten Personen verletzen oder Sachschäden hervorrufen können, schreibt der VDE in einer Mitteilung.

In Deutschland werden bislang nur tödliche und gewerbliche Stromunfälle systemisch erfasst. Bei gewerblichen Vorfällen kümmern sich die Berufsgenossenschaften, bei tödlichen Ereignissen müssen Ärztinnen und Ärzte den Unfall mit dem Totenschein melden.

Dadurch ist bekannt, dass es in Deutschland durchschnittlich zu 36 tödlichen Stromunfällen pro Jahr kommt. Ansonsten gibt es aber praktisch keine Statistiken, obwohl sich die Vorfälle Schätzungen des VDE zufolge immer mehr häufen. Durch zweifelhafte Amazon-Shops oder chinesische Online-Marktplätze wie Aliexpress gelangen zum Beispiel zunehmend minderwertige USB-Netzteile nach Deutschland, die mitunter zu hohe Spannungen anlegen.

Eine Meldung schickt man per Online-Formular an den VDE ab – im Bestfall mit einem Bild oder mehreren Bildern vom betroffenen Gerät. Leute, die eine Telefonnummer angeben, ruft der VDE gegebenenfalls an, um zusätzliche Fragen zum Vorfall zu stellen. Die Ergebnisse gelangen anonymisiert auf die eigene Webseite.

(mma)