Toshiba im DVD-Recorder-Fieber
Einen DVD-Videorecorder mit eingbauter 160-GByte-Festplatte und Ethernet-Anschluss bringt Toshiba auf den Markt -- vorerst jedoch nur in Japan.
Wenn es nach Toshiba ginge, würden betuchte Japaner künftig nur noch vor der Glotze kleben. Mit dem am heutigen Mittwoch vorgestellten DVD-Videorecorder-Flaggschiff RD-X3 lassen sich auf dessen 160-GByte-Festplatte über 200 Stunden TV-Programm (wenn auch in schlechter Qualität) aufzeichnen. Wichtige Sendungen archiviert man ebenso wie beim seit einigen Monaten in Europa erhältlichen DVD-HDD-Videorecorder DMR-HS2 von Panasonic auf DVD-R oder DVD-RAM.
Im Unterschied zum Panasonic--Modell wartet Toshibas RD-X3 zudem mit einer Ethernet-Schnittstelle auf, dank der sich das Gerät mit Hilfe der Software "Net de Navi" über einen Internet Electronic Program Guide (iEPG) und per Handy programmieren lassen soll. Zudem soll man Bilder vom PC auf den RD-X3 überspielen können, mit denen man den am DVD-Recorder erstellten DVD-Menüs eine persönliche Note verleihen kann. Dass man Videos zwischen dem DVD-Recorder und PC hin- und herkopieren können wird, ist eher unwahrscheinlich: Toshiba ist ebenso wie andere japanische Hersteller für recht strenge Kopierschutzmaßnahmen bekannt.
Mit dem RD-X3 rundet Toshiba seine DVD-HDD-Recorder-Palette ab: der RD-XS40 kommt zwar ebenfalls mit Internetanbindung, aber mit kleinerer Festplatte (120 GByte). Unter dem Namen RD-XS30 bietet der Hersteller zudem ein "Einstiegsmodell" ohne Internetanbindung mit 60-GByte-Festplatte an.
Obwohl Toshiba in Japan ein alter Hase im Geschäft mit DVD-Videorecordern ist, traut sich das Unternehmen in Europa nicht auf den Markt. Mit der Markteinführung der Geräte ist in Deutschland laut Toshiba-Produktmanager Frank Eschholz kaum vor 2004 zu rechnen.
Vorerst bleibt Panasonics DMR-HS2 damit der einzige DVD-HDD-Videorecorder auf dem europäischen Markt, der mit "nur" 40 GByte allerdings eine vergleichsweise kleine Plattenkapazität bietet. In Japan offeriert Panasonic indes seit einiger Zeit ein Austauschprogramm (japanische Seite) an, bei dem Besitzer des DMR-HS2 eine 80-GByte-Platte einbauen lassen können. In Heimarbeit lässt sich diese Arbeit nicht erledigen, weil erst ein Firmware-Update dem Recorder Zugriff auf die volle Kapazität der Platte gewährt. (vza)