Wikipedia findet prominente Käufer für Zugriff auf kostenlose Infos

Mit Wikimedia Enterprise möchte das Netzlexikon professionelle Anwender mit schnellerem Zugriff per API locken – bei Google und dem Internet Archive mit Erfolg.

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(Bild: Allmy/Shutterstock.com)

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Die Wikimedia Foundation hat mit Google und dem Internet Archive zwei prominente Kunden für seinen Premium-Dienst gefunden. Wikimedia Enterprise verspricht der Kundschaft schnelleren High-Volume-Datenzugriff über mehrere APIs.

Das Angebot richtet an Firmen, die mit ihren Geschäftsmodellen die kostenlose Ressource Wikipedia nutzen. Unterschiedliche APIs bieten bei Wikimedia Enterprise im Gegensatz zu den kostenfreien öffentlichen API-Zugängen und Data-Dumps unter anderem Echtzeit-Updates aller Wikimedia-Inhalte und -Projekte. Außerdem wird der Kundschaft ein dedizierter Kundenservice und ein Service Level Agreement samt garantierter Uptime von 99 Prozent offeriert.

Bei Google dienen Wikipedia-Inhalte vor allem für die Knowledge-Panels genannten Infokästen, mit denen Google seinen Nutzern Informationen direkt auf dem Portal des Suchmaschinenanbieters ohne weitere Klicks präsentiert. Offenbar zahlt Google gut: Wikimedia berichtet in einem Blogpost, der Dienst trage sich mit der bisherigen Kundschaft bereits in seinem ersten Jahr.

Dem Internet Archive als NGO stellt Wikimedia nach eigenen Angaben den Zugang zu Wikimedia Enterprise kostenlos, aus Dankbarkeit dafür, dass sie mit dessen Wayback Machine mehr als 9 Millionen kaputte Links habe reparieren können. Der Deal mit Google dürfte also für den Großteil der bisherigen Einnahmen verantwortlich sein.

Ab sofort steht Wikimedia Enterprise Interessierten auch in einer Trial-Version mit einem Volumen von 10.000 On-Demand-Anfragen und unbegrenztem Zugriff auf 30-Tage Projekt-Snapshots zu. Angekündigt hatte die Wikimedia Foundation den Geschäftskunden-Dienst schon im vergangenen Jahr.

(jvo)