MobilCom stoppt angeblich Verkauf von freenet
Die Festnetzsparte von MobilCom könnte wie geplant in die Internettochter integriert werden, der Verkauf von freenet ist aber angeblich vom Tisch.
Der Aufsichtsrat des angeschlagenen Telekommunikationsunternehmens MobilCom hat nach einem Bericht des Handelsblatt einen Verkauf der Internettochter freenet gestoppt. "Der Aufsichtsrat hat mir erklärt, dass die Veräußerung von freenet vom Tisch ist", sagte freenet-Chef Eckhard Spoerr der Zeitung. Ein MobilCom-Sprecher wollte den Bericht am Montag nicht kommentieren. Er verwies lediglich auf die nach wie vor bestehende Option, die MobilCom-Festnetzsparte in den Internetdienstleister einzugliedern. Dazu sei ein Vorvertrag unterzeichnet, bestätigte der Sprecher. MobilCom ist an freenet mit 76 Prozent beteiligt.
MobilCom-Chef Thorsten Grenz, der den Chefsessel des Unternehmens am 21. Juni 2002 von Firmengründer Gerhard Schmid übernommen hatte, will im nächsten Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben, nachdem MobilCom in diesem Jahr nur knapp der Insolvenz entgangen ist. Das UMTS-Vermögen von 9,9 Milliarden Euro wurde abgeschrieben. Den von den Banken gewährten Kredit von 162 Millionen Euro bewertete Grenz in einem dpa-Gespräch Ende November als zu hoch für ein Unternehmen vom Zuschnitt MobilComs. "Die Entschuldung bleibt deshalb ein wichtiges Thema", sagte Grenz. In dem Zusammenhang verwies er darauf, dass der Internetbereich und die Festnetzsparte enger zusammengeführt werden sollen, wobei der Verkauf des Festnetzes an die Internettochter freenet.de die wahrscheinlichste Variante sei. In einem zweiten Schritt könne sich MobilCom von freenet-Anteilen trennen, um mit dem Verkaufserlös die Schulden zurückzuführen, ergänzte Grenz damals. (dpa) / (jk)