US Chips Act: Milliardenschwere Halbleiterförderungen kommen endlich

Der US-Kongress hat für das Förderpaket der heimischen Halbleiterproduktion gestimmt, das insbesondere Intel Milliarden US-Dollar in die Kasse spült.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 7 Kommentare lesen

(Bild: Christof Windeck / c't)

Lesezeit: 2 Min.

Zwei Jahre hat es gedauert, bis die US-Regierung den sogenannten US Chips Act durch alle Instanzen bringen konnte. Am 28. Juli hat der Gesetzesentwurf nun die letzte Hürde genommen: Das Repräsentantenhaus stimmte nach dem Senat dem Vorhaben mehrheitlich zu. Jetzt muss Präsident Joe Biden das Gesetz nur noch unterschreiben – was reine Formsache ist.

Der US Chips Act ist Teil des Gesetzesentwurfs H. R. 4346, der insgesamt Investitionen in Höhe von rund 200 Milliarden US-Dollar bis zum Jahr 2031 vorsieht. Der Großteil davon soll in die Forschung gehen. Er hat einen eigenen Posten in Höhe von rund 52 Milliarden US-Dollar, mit dem primär der Bau US-amerikanischer Halbleiterwerke in den nächsten Jahren gefördert werden soll. Weitere 24 Milliarden US-Dollar kommen indirekt etwa durch Steuernachlässe für Chipauftragsfertiger hinzu.

Außer Intel bauen auch die zwei weltweit größten Chipauftragsfertiger TSMC und Samsung neue Halbleiterwerke in den USA. Insbesondere Intel-Chef Pat Gelsinger pochte zuletzt auf eine Verabschiedung des US Chips Act, um den Bau in Ohio wie geplant fortzusetzen. Am 26. Juli billigte bereits der US-Senat den Gesetzesentwurf.

Ursprünglich war der US Chips Act ein überparteiliches Unterfangen, das von den Demokraten auf den Weg gebracht und von den Republikanern unterstützt wurde. Zuletzt wetterten Führungspersonen in der republikanischen Partei aber gegen den Gesetzesentwurf. Laut dem Wall Street Journal war das ein Vergeltungsschlag für das jüngst vorangekommene Klimaschutzpaket, auf das sich die Demokraten nach parteiinternem Gerangel einigen konnten.

Bei der Abstimmung im US-Repräsentantenhaus stimmten 219 Demokraten dem Gesetzesentwurf H. R. 4346 zu. Lediglich die kalifornische Repräsentantin Sara Jacobs enthielt sich, weil ihr Großvater Qualcomm gründete – einer der wichtigsten Hersteller von Smartphone-Prozessoren und Mobilfunktechnik. 24 Republikaner widersetzten sich dem parteiinternen Tenor und stimmten ebenfalls zu; 187 stimmten dagegen. Unterm Strich standen 243 Pro- gegen 187 Contra-Stimmen.

(mma)