Ausgetrackt: So macht Apple laut Analysten Meta das Leben schwer

Die Datenschutzoffensive von Apple trägt offenbar die erhofften Früchte. Nach Ansicht von US-Analysten wirkt sie sich deutlicher auf Meta aus als erwartet.

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(Bild: Apple)

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Dem Nutzer präsentiert es sich einfach nur als Abfrage oder Einstellung, ob er Apps die Nutzung von Daten über die eine App hinaus erlauben möchte. Doch dem milliardenschweren Konzern Meta macht Apples Datenschutzoffensive offenbar deutlich zu schaffen. Zu dieser Einschätzung kommen Analysten an der US-amerikanischen Wall Street. Die Börsenexperten setzen sich mit den Gründen auseinander, warum die Facebook-Mutter zuletzt weniger Gewinn erzielt hat.

Meta hat im zweiten Quartal 2022 rund 36 Prozent weniger Nettogewinn erwirtschaftet. Werbetreibende reduzieren ihre Werbebuchungen. Neben der allgemeinen globalen Wirtschaftslage sehen Analysten eine Ursache darin, dass Apple es Apps auf iPhones deutlich erschwert, Nutzer zu tracken und damit aus Sicht der Werbewirtschaft optimale Werbebedingungen zu schaffen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. "Der Wettbewerb durch TikTok und die Änderungen in Apple iOS werden beide einen größeren Einfluss im Jahr 2022 als erwartet haben", heißt es von Analysten der US-amerikanischen Bank J.P. Morgan.

Die App Tracking Transparency (ATT) wurde von Apple im Jahr 2021 mit iOS 14.5 eingeführt. App-Entwickler sind zum Einsatz verpflichtet, wenn ihre Programme Daten der Nutzer mit anderen Firmen teilen, die geeignet sind, diese über verschiedene Apps oder Websites hinweg zu tracken. Nur wenn der Nutzer seine Genehmigung erteilt, ist die Datennutzung erlaubt.

Wer dagegen verstößt, riskiert den Rauswurf seiner App aus dem App Store. Gleichzeitig dürfen Entwickler die Funktionen ihrer Apps aber nicht einschränken, wenn Nutzer dem Tracking widersprechen.

Nicht nur die Werbeindustrie und Meta sind auf Apples App Tracking Transparency nicht gut zu sprechen. Auch das Bundeskartellamt in Deutschland ist skeptisch und hat im Juni 2022 eine kartellrechtliche Prüfung eingeleitet. Es geht um den Anfangsverdacht, dass Apples Vorgaben die eigenen Apps bevorzugen und andere Unternehmen behindern. Apple weist dies zurück und kündigte an, konstruktiv mit dem Kartellamt zusammenzuarbeiten.

Mit iOS 15.2 folgte die Funktion des App-Datenschutzberichts, der Nutzern anzeigt, welche Zugriffe durch Apps auf Gerätesensoren und persönliche Daten erfolgen. Transparent wird auch, zu welchen Domains eine App Verbindungen aufbaut.

(mki)