Fukushima: Tunnelbau für Entsorgung von Tritium-Wasser beginnt

Da die Lagerkapazitäten für Kühl- und anderes Wasser auf dem Gelände des AKW Fukushima Daiichi knapp wird, baut der Betreiber nun einen Entsorgungstunnel.

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Lageplan des Geländes von Fukushima Daiichi mit den Wassertanks (in blau).

(Bild: Tepco)

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Der Tunnel, über den Wasser vom Gelände des 2011 havarierten japanischen Atomkraftwerks Fukshima Daiichi ins Meer entsorgt werden soll, wird jetzt gebaut. Kraftwerksbetreiber Tepco teilt mit, die nötigen Genehmigungen und Zustimmungen bekommen zu haben.

Durch Kühlung, Regen und Grundwasserzufluss in die zerstörten Reaktorgebäude fallen täglich etwa 140 m3 kontaminiertes Wasser an, die in Tanks an dem AKW gelagert werden. Das Wasser wird zwar mit einem Verfahren namens Advanced Liquid Processing System (ALPS) aufbereitet, insbesondere das Tritium verbleibt aber.

Tepco hat nach eigenen Angaben Tanks für 1,37 Millionen m3 installiert, diese Kapazität soll im Laufe dieses Sommers erschöpft sein. Daher will das Unternehmen das Wasser mit aus dem Meer entnommenen Wasser verdünnen und über einen Tunnel ins Meer ableiten. Dieser soll etwa 1 km lang werden und das verdünnte Tritium-Wasser in etwa 12 m Tiefe einleiten.

In den Reaktorblöcken 1, 2 und 3 befindet sich seit dem Super-GAU vom März 2011 geschmolzenes und erstarrtes nukleares Brennmaterial. Dieses wird fortlaufend mit Wasser gekühlt, das dadurch radioaktiv verseucht wird und sich mit Grund- und Regenwasser mischt, das in die Reaktorgebäude eindringt. Durch ALPS könne die Konzentration von 62 Radionukliden in dem Wasser verringert werden, erläutert Tepco, Tritium kann nicht entfernt werden.

Im April 2021 hatte die japanische Regierung zugestimmt, dass Tepco das Wasser verdünnt ins Meer abzuleiten, bei dem die Menge an Radionukliden unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegt. Dies stieß auf heftige Kritik von Südkorea und China.

Tepco hat ich verpflichtet, die Tritiumkonzentration im verdünnten, abgeleiteten Wasser unterhalb von 1500 Becquerel pro Liter einzuhalten. Die deutsche Gesellschaft für Reaktorsicherheit erklärt, die Weltgesundheitsorganisation gibt als Richtwert für Tritium im Trinkwasser 10.000 Bq/l an.

(anw)