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Stromkrise toppt Bitcoin-Krise: Stromverkauf bringt Miner mehr Geld als Schürfen

Ein Bitcoin-Mining-Unternehmen bekam im Juli 9,5 Millionen US-Dollar, weil es hitzebedingt eine Anlage abschaltete. Es verdiente damit mehr als durchs Schürfen.

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(Bild: Shutterstock)

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Die Bitcoin-Krise treibt in Verbindung mit galoppierenden Energiepreisen seltsame Blüten: Das Mining-Unternehmen Riot Blockchain vermeldete stolz, dass es im Juli durch Stromgutschriften mehr Geld verdient habe als im gleichen Zeitraum durchs Mining.

Der Betreiber fuhr im Juli seine 750-Megawatt-Anlage in Rockdale im US-Bundesstaat Texas herunter, wie Bloomberg berichtete. Durch langfristige Stromverträge bezog das Unternehmen günstigen Strom, den es verrechnen konnte und dabei etwa 9,5 Millionen US-Dollar verdiente. Das entspricht bei einem durchschnittlichen Bitcoin-Wert von 21.634 US-Dollar etwa 439 Bitcoins.

Gleichzeitig schürfte das Unternehmen im Juli 318 Bitcoins, was etwa 6,88 Millionen US-Dollar entspricht. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist es ein Rückgang von 28 %, wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung und bei Twitter schrieb. Zum Monatsende hatte die Firma über ein ordentliches Krypto-Wallet: Sie verfügte Ende Juli noch über 6696 Bitcoins.

Gründe für die Einnahmen sind eine Verkettung von Umständen: So leidet auch die USA unter der Hitzewelle, die insbesondere in Texas die Stromnetze unter Druck setzt. Die Stromversorger können daher jedes eingesparte Gigawatt gebrauchen, um Stromausfälle zu vermeiden, da Extremwetterlagen in Texas schon zu Produktionsausfällen geführt haben. Zusätzlich kommen die hohen Strompreise dazu, die seit dem Krieg in der Ukraine massiv angestiegen sind und die Krypto-Miner stark belasten, was auch am Einbruch des Bitcoin-Preises abzulesen ist.

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Die Unternehmensaktie stieg daraufhin um 8,4 % auf 8,40 US-Dollar. Das dürfte allerdings die Aktionäre dennoch nur ein wenig aufheitern – dieses Jahr stürzte die Riot-Aktie bereits um 63 % ab.

Trotz der Einnahmen musste Riot Blockchain 275 Bitcoins zu einem Nettoerlös von 5,7 Millionen US-Dollar verkaufen, auch, weil die Stromeinnahmen nicht ausgezahlt, sondern mit der Stromrechnung verrechnet werden. Wie so eine virtuelle Währung.

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(mawi)