Aktivisten legen weitere Datenschutzbeschwerden gegen Cookie-Banner ein

Im März hatte der Datenschutzverein Noyb 270 Website-Betreiber wegen "irreführender" Einwilligungsbanner angeschrieben. Bei 80 Prozent folgt nun der 2. Schritt.

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(Bild: Datenschutz-Stockfoto/Shutterstock.com)

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Die österreichische Organisation Noyb hat am Dienstag bei 18 europäischen Datenschutzaufsichtsbehörden Beschwerden gegen die Betreiber von 226 Websites eingereicht. Die Aktivisten werfen den Anbietern vor, dass sie Software zum Management von Cookie-Bannern des Anbieters OneTrust mit "irreführenden Einstellungen" verwenden. Dabei sollen sie auch mit Designtricks ("Dark Patterns") arbeiten, um eine möglichst breite Zustimmung zu erreichen.

Anfang März hatte Noyb 270 Webseiten-Betreiber auf mögliche Verstöße gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) hingewiesen. 80 Prozent der Angeschriebenen kamen der Aufforderung zu Korrekturen laut der Organisation aber "nicht vollständig nach", sodass sie nach Ablauf einer Frist von 60 Tagen nun Beschwerden bei den Behörden eingelegt hat.

In einer ersten Runde im Mai 2021 waren 42 Prozent aller damals Ermahnten auf die Kritik der Organisation eingegangen. Entscheide der damals im Nachgang schon kontaktierten Kontrollbehörden gibt es aber noch nicht.

"Wir wollen die Einhaltung der Vorschriften sicherstellen, idealerweise ohne überhaupt eine Beschwerde einzureichen", erklärte der Noyb-Vorsitzende Max Schrems. OneTrust selbst habe proaktiv andere Betreiber auf das Problem hingewiesen und die Standardeinstellungen überarbeitet. Noyb will nun auch Websites ins Visier nehmen, die Einwilligungsplattformen wie TrustArc, Cookiebot, Usercentrics und Quantcast nutzen.

(olb)