Apples Street-View-Konkurrent "Look Around": wenig Wünsche nach Verpixelung

Während bei Google Street View zahlreiche Häuser in Deutschland unsichtbar sind, gibt es bei Apple solche Wünsche kaum. Tim Cooks Haus ist indes verpixelt.

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Was verbirgt sich dahinter? Die Einfahrt zu Tim Cooks Haus.

(Bild: Screenshot Google Maps / via Cult of Mac)

Lesezeit: 3 Min.

Apples neuer Street-View-Konkurrent "Look Around" alias "Umsehen" ist erstaunlich umfangreich: Nahezu jede Stadt und jedes Dorf in Deutschland wurden für den in die Maps-App integrierten Straßenfoto-Dienst abfotografiert. Dennoch trifft man bislang kaum auf Verpixelungen. Die Zahl der Eingaben, das eigene Haus nicht zu zeigen, ist äußerst gering. Das teilte das zuständige Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht (BayLDA) auf Nachfrage mit.

Demnach wurden für Look Around, dessen Aufnahmen zwischen 2019 und 2022 gemacht wurden, seit Einführung in ersten deutschen Städten im April nur etwa 15 bis 20 entsprechende Bitten gestellt. Das sagte eine BayLDA-Sprecherin gegenüber dem Spiegel. Das Apple-Material ist deutlich aktueller als die wesentlich weniger umfangreichen Google-Street-View-Bilder, die von 2010 oder früher stammen, seither hierzulande nicht mehr aktualisiert wurden. Bei der BayLDA gehen zudem offenbar weniger Wünsche nach der ganzen Verpixelung eines Hauses – wie sie bei Street View gang und gäbe sind –, sondern häufiger die Bitte, nicht nur das automatisch verpixelte Gesicht einer in Look Around sichtbaren Person, sondern ihren ganzen Körper unsichtbar zu machen.

Warum es nur so wenige Verlangen nach Verpixelung gibt, bleibt unklar. Apple hatte seine Abdeckung ganz Deutschlands bereits vorab erklärt, wobei zunächst nicht mitgeteilt wurde, ob die Daten für den internen Gebrauch sind oder tatsächlich veröffentlicht werden sollen. Dennoch gibt es seit Anfang an die Möglichkeit, Orte und andere Inhalte zu streichen. Dazu muss man dem iPhone-Konzern eine E-Mail schicken – es gibt keine Erfahrungswerte, wie schnell hier reagiert wird.

Promis lassen sich aber bereits aus Look Around streichen. Ganz vorne dabei ist Apple-Konzernchef Tim Cook persönlich. Dessen – relativ bescheidene – Behausung im kalifornischen Palo Alto ist seit mindestens Frühjahr 2022 von Pixelblöcken verdeckt. Ob dies auch für seine 10-Millionen-US-Dollar-Villa in der Wüste gilt, ließ sich zunächst nicht verifizieren. Cook hatte kürzlich mit einer Stalkerin zu kämpfen, die behauptete, Cook sei der Vater ihrer Kinder und sie seine Ehefrau – dabei ist der Apple-Chef ein schwuler Mann. Gegen die Frau ließ er Zwangsmaßnahmen verhängen, so darf sie sich weder Cook noch Apple-Mitarbeitern nähern.

Ob die Verpixelung im Zusammenhang damit steht, wurde nicht kommentiert. Cooks Haus ist allerdings auch nicht mehr auf Google Street View – das in Kalifornien über deutlich neuere Aufnahmen verfügt als die in Deutschland – zu sehen. Andere Promis wie Billie Eilish ließen ihre Häuser ebenfalls ausblenden, nachdem sie Opfer von Stalkern geworden waren.

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(bsc)