Mikromobilitätsanbieter Bird schreibt millionenschwere Verluste

Rund 310 Millionen US-Dollar Verlust belasten Bird. Trotzdem hält das Unternehmen an seinen Jahreszielen fest. Entlassungen sollen die Wende bringen.

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(Bild: Bird)

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Bei dem Mikromobilitätsanbieter Bird verschwinden nicht nur Elektro-Tretroller im Rhein, sondern auch massenhaft US-Dollar in Verlustlöchern, wie aus den veröffentlichten Geschäftszahlen des zweiten Quartals hervorgeht. Demnach hat das weltweit tätige Unternehmen einen Verlust von rund 310 Millionen Dollar, etwa 305 Millionen Euro, eingefahren. 247,6 Millionen Dollar davon gehen auf das Konto von Wertminderungen und Abschreibungen.

Die "betrieblichen Aufwendungen" haben 317,9 Millionen US-Dollar im zweiten Geschäftsquartal betragen, schreibt Bird in seiner Bilanz. Vor Zinsen und Steuern sind es 19,2 Millionen US-Dollar.

Demgegenüber steht ein Umsatz in Höhe von 76,7 Millionen Dollar. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das einem Anstieg von 28 Prozent. Der Gewinn allein aus den Fahrten vor Fahrzeugabschreibung betrug 38,4 Millionen Dollar, damit 37 Prozent mehr als noch im zweiten Quartal 2021. Auch die Gewinnspanne habe sich leicht erhöht: von 49 Prozent auf 53 Prozent.

Travis VanderZanden, CEO und Gründer von Bird, gibt sich trotz der hohen Verluste für das dritte Quartal optimistisch. Im zweiten Quartal habe Bird Maßnahmen ergriffen, um in die Rentabilitätszone zu gelangen. Dabei stehe die „Ausgaben- und Kapitaldisziplin im Vordergrund“. Gemeint sind damit die von Bird im Juni angekündigte Entlassung von etwa 138 der insgesamt 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, damit etwa 23 Prozent der Belegschaft.

VanderZanden erwartet für das dritte Quartal ein positives bereinigtes EBITDA. An dem Umsatzziel für 2022, das zwischen 275 Millionen und 325 Millionen Dollar liegen soll, hält Bird optimistisch fest.

Nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen zog der Aktienkurs von Bird zunächst an, um dann stark abzufallen. Am Montag kostete ein Papier 66 US-Cent, mittlerweile liegt der Kurs bei 49 Cent.

(olb)