Solaranlagen auf Gebäuden und Lärmschutzwänden: Gebote für 201 MW akzeptiert
Die Gebote in der jüngsten Runde für das Segment der Anlagen für Gebäude und Lärmschutzwände blieben zusammengenommen weit unter dem Aussschreibungsvolumen.
Solarpanel am Bremer Weserstadion.
(Bild: heise online / anw)
Bei der Bundesnetzagentur sind bis zum 1. August dieses Jahres 115 Gebote für Solaranlagen auf Gebäuden und an Lärmschutzwänden eingegangen. Von diesen bekamen 106 Gebote den Zuschlag, sie umfassen ein Gesamtvolumen von 201 MW, teilte die Bundesnetzagentur mit. Damit liegen die bezuschlagten Gebote weit unter dem von der Behörde ausgeschriebenen Volumen von 767 MW.
Die Ziele erscheinen ehrgeizig, zumal die Bundesregierung anstrebt, möglichst alle verfügbaren Dachflächen mit Solaranlagen zu versehen. Voriges Jahr waren noch 300 MW ausgeschrieben worden, Gebote waren für 212 MW eingegangen. Die nächste Ausschreibungsrunde findet am 1. Dezember 2022 statt, teilt die Bundesnetzagentur mit.
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Die Zuschläge dieser Ausschreibungsrunde verteilen sich nach Ansicht der Bundesnetzagentur (PDF) regional insgesamt ausgewogen, in 14 Bundesländern wurden Projekten Zuschläge erteilt. Die meisten Zuschläge gingen mit 52 an Projekte in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von 15 in Brandenburg und 14 in Sachsen-Anhalt.
Überdachte Autobahnen
Seit dem zu Anfang 2021 novellierten Erneuerbaren Energien-Gesetz (EEG) werden in Ausschreibungen nicht mehr sämtliche Solaranlagen in einem Topf berücksichtigt, Anlagen für Gebäude und Lärmschutzwänden werden getrennt von Anlagen für Freiflächen und sonstigen baulichen Anlagen ausgeschrieben. An einer solchen Ausschreibung im "zweiten Segment" müssen sich in Deutschland jene beteiligen, die eine Photovoltaik-Anlage mit mindestens 750 kW Leistung errichten und ihren Solarstrom vergütet haben wollen.
In der Schweiz hat die dortige Regierung, der Bundesrat, vor Kurzem beschlossen, die Flächen entlang der Nationalstraßen ab 1. Oktober 2022 kostenlos für Erneuerbare Energien zur Verfügung zu stellen. Dort wird auch konkret geprüft, die Autobahnen mit Solarpanels zu überdachen. In Deutschland soll solches an der Raststätte Hegau-Ost an der A 81 in Baden-Württemberg getestet werden.
(anw)