Qualcomm kooperiert enger mit Bose, Meta und Samsung
Am Freitag öffnet die IFA 2022 ihre Türen für die Öffentlichkeit. Zum Auftakt kündigt Qualcomm-CEO Cristiano Amon neue Partnerschaften an.
Allen aktuellen Krisen zum Trotz richtet Qualcomm-CEO Cristiano Amon den Blick nach vorn. "Technologie wird weiter vorangehen", sagte Amon zum Auftakt der IFA 2022 am Freitag in Berlin. Das Smartphone bleibe, trotz der fortschreitenden Vernetzung quasi aller Geräte, auch künftig das Zentrum der mobilen Landschaft. Nach einigen warmen Worten für die Messe in Berlin wurde es mit Snapdragon Connect und neuen Partnerschaften ein wenig konkreter.
Mit Snapdragon Connect stellte Amon eine neue Qualcomm-Plattform vor, welche verschiedene drahtlosen Kommunikationskanäle verbinden soll. Neben bis zu 10 Gbps schnellem 5G-Mobilfunk betonte Amon die Wichtigkeit von WiFi 7, das bis zu 5,8 Gbps erreichen soll. Erster zentraler Baustein von Snapdragon Connect wird das X70-5G-Modem werden, das Qualcomm bereits im Frühjahr angekündigt hatte. Es wird im neuen SoC Snapdragon 8 Gen 2 erwartet, der noch vor Jahresende präsentiert wird.
Neben Amon trat auch Won-Joon Choi, Kopf des R&D-Teams für Samsungs High-End-Smartphones, auf die Bühne und bestätigte, dass künftig noch mehr Snapdragon-Chips in den Geräten der Galaxy-Klasse eingebaut werden. Dabei geht es neben Smartphones und Tablets ausdrücklich auch um Wearables und PCs. Im Mobilbereich dürften das schlechte Nachrichten für die selbst entwickelten Exynos-SoCs sein, die an Relevanz einbüßen könnten.
Qualcomm entwickelt Chips mit Meta
Während Amon wie erwartet zum Rechtsstreit zwischen Qualcomm und ARM schwieg, kündigte der CEO auf der IFA zwei weitere Partnerschaften an, die vertieft werden sollen. So will Qualcomm künftig enger mit Facebook-Mutter Meta zusammenarbeiten, um die Entwicklung von XR-Plattformen voranzutreiben. "Durch die Partnerschaft mit Meta bringen wir zwei der führenden Unternehmen des Metaverse zusammen, um in den nächsten Jahren die Zukunft des Computing für Milliarden von Menschen zu gestalten", erklärte Amon.
In Meta-Brillen wie der Quest 2 kommt bereits heute Qualcomm-Technik zum Einsatz, etwa der Snapdragon XR2. Meta-Boss Mark Zuckerberg war in Berlin nicht zugegen, wurde jedoch per Video in die Halle geholt, um die Zukunft des Metaverse anzupreisen. "Wir arbeiten zusammen mit Qualcomm an angepassten Virtual-Reality-Chipsets, angetrieben von der Snapdragon-XR-Plattform, für unsere weiteren Quest-Produkte", sagte Zuckerberg.
Im Bereich Sound kooperiert Qualcomm künftig enger als zuvor mit Bose. Qualcomms S5 Audio SoC soll in kommenden True-Wireless-Kopfhörern von Bose Verwendung finden, auch Lautsprecher und Soundbars mit dem Chip sind geplant. Die S5-Plattform soll für robustere Verbindungen zwischen Zuspielern und Kopfhörern oder Lautsprechern sorgen, den Stromverbrauch senken und nicht zuletzt den Klang bei Sprache und Musik verbessern.
(sht)