eHealth: Erste Digitale Epilepsieberatung in Schleswig-Holstein angelaufen

Das digitale Beratungszentrum für Epilepsie vom Universitätsklinikum Kiel will Betroffene und Angehörige mit Schulungen und Online-Terminen informieren.

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Zwei Damen am Computer

Svenja von Döhren und Marlene Holst bei der digitalen Epilepsieberatung

(Bild: Digitale Epilepsieberatung Nord)

Lesezeit: 2 Min.

Am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH Kiel) wurde das erste digitale Beratungszentrum für Menschen mit Epilepsie gestartet. Erste Terminanfragen gibt es bereits und die Verantwortlichen wollen ihr Beratungsangebot bis zum Tag der Epilepsie am 5. Oktober "mit voller Auslastung fahren". Angesprochen sind Menschen, die mit dem Thema Epilepsie in Berührung kommen – ob als Angehöriger, Betroffener oder Interessierter.

Mit einem individuellen Beratungsangebot sowie Online-Schulungen will das Team der digitalen Epilepsieberatung Nord Fragen beantworten, Ängsten begegnen, Sorgen nehmen und Probleme lösen. Das Angebot ist kostenlos und findet komplett online statt, um einen niedrigschwelligen, flächendeckenden Zugang zu gewährleisten. Das UKSH plant mit seinem Projekt, Menschen im Umgang mit der Erkrankung "Epilepsie" zu unterstützen und einen guten Weg für sich und Ihre "Begleitpersonen" zu finden. Für die Terminbuchungen kommt das Programm "Terminland" zum Einsatz – bei den Schulungen und Beratungen Jitsis Videokonferenz-Dienst.

Das Modellprojekt des Erwachsenenepilepsiezentrums der Kieler UKSH, des Campus Kiel und des DRK Norddeutschen Epilepsiezentrums für Kinder und Jugendliche in Schwentinental wird vom Land seit Januar 2022 mit knapp 500.000 Euro aus dem Versorgungssicherungsfonds und 140.000 Euro von den Firmen GW Pharma, Angelini Pharma, Eisai GmbH, UCB Pharma GmbH, LivaNova Deutschland GmbH und Desitin Arzneimittel GmbH unterstützt.

"Erstmals wird damit ein flächendeckendes und niedrigschwelliges Online-Angebot zur Epilepsie mit einer umfassenden Beratung zu unterschiedlichen Themen etabliert", wie Schleswig-Holsteins
Gesundheitsministerin Prof. Dr. Kerstin von der Decken bei der Übergabe des Förderbescheids des Landes sagte. PD Dr. med. Dipl.-Psych. Nils G. Margraf, Leiter des Epilepsiezentrums Kiel für Erwachsene, geht es mit dem Projekt um einen "aktiven Umgang mit der Erkrankung, der Behandlungsmöglichkeiten ausschöpft und die Stigmatisierungen und Einschränkungen durch Epilepsie zurückdrängt". Von Epilepsie sind laut der Deutschen Gesellschaft für Epilepsie rund ein Prozent der Bevölkerung betroffen, etwa 800.000 Menschen.

(mack)