Tipp: Interne iMac-Festplatte deaktivieren

Mit einem speziellen Eintrag in einer Systemdatei von macOS lässt sich das automatische Mounten eines oder mehrerer Laufwerke verhindern.

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Frage: Ich hatte meinem iMac einst um eine SSD ergänzt und die drehende Festplatte als Backup drin gelassen. Mittlerweile benötige ich sie nicht mehr und sie nervt mit gelegentlichen Zugriffsgeräuschen. Ich kann sie zwar im Finder auswerfen und habe dann Ruhe, aber oft vergesse ich das. Lässt sich macOS so konfigurieren, dass es die Platte gar nicht erst aktiviert?

Mac & i antwortet: Mit einem entsprechenden Eintrag in der Datei /etc/fstab (fstab ist die File System Table) verhindern Sie das automatische Mounten eines oder mehrerer Volumes. Die Bearbeitung der Datei ist aber nicht ganz trivial.

Am einfachsten gelingt das mit dem Programm TinkerTool System 7 (20 €), in dessen Testbetrieb Sie sechsmal den vollen Funktionsumfang nutzen können. Das Tool ähnelt den Systemeinstellungen und ist in mehrere Karten unterteilt. Klicken Sie auf "System" und wechseln dort in den Reiter "Volumes". Fügen Sie über den Plus-Button unterhalb der ersten Liste ("Volumes von der automatischen Aktivierung ausschließen") Ihr gewünschtes Volume hinzu und folgen Sie den Anweisungen des Programms. Nun wird die Festplatte beim Systemstart nicht mehr aktiviert.

Mit TinkerTool System lassen sich Laufwerke besonders bequem korrekt in /etc/fstab eintragen, damit sie nicht mehr automatisch aktiviert werden.

Um dasselbe mit Bordmitteln zu erreichen, müssen Sie zum Terminal greifen. Finden Sie zunächst die UUID des Volumes heraus. Geben Sie dazu Folgendes mit einem Leerzeichen am Ende ein, drücken aber noch nicht Return:

diskutil info

Ziehen Sie das gewünschte Volume vom Finder auf das Terminal-Fenster, sodass dieses automatisch den Pfad einfügt. Sie können den Pfad natürlich auch direkt eintippen, beachten Sie dabei, dass Sie ein Backslash (\) vor das Leerzeichen im Namen stellen müssen. Das Kommando sieht dann beispielsweise so aus:

diskutil info /Volumes/Nervige\ HD

Bestätigen Sie es mit Return und kopieren aus der folgenden Ausgabe den Wert hinter "Volume UUID:" in die Zwischenablage. Gegebenenfalls müssen Sie hochscrollen. Merken Sie sich auch, ob bei "Type (Bundle):" entweder "apfs" oder "hfs" steht. Bearbeiten Sie /etc/fstab nun nicht mit einem beliebigen Editor, sondern ausschließlich via:

sudo vifs

Damit wird die Datei automatisch gesperrt und (standardmäßig) im Texteditor VIM geöffnet. Bewegen Sie mit den Pfeiltasten den Cursor an das Ende der Datei und drücken die Taste O (nicht Null), um eine neue Zeile einzufügen. Geben Sie Folgendes ein, wobei Sie statt der von uns als Beispiel abgedruckten Zahlenkombination Ihre zuvor kopierte mit Cmd + V einfügen:

UUID=564489B2-43D0-3513-B07F-D0ED8A19F20E none hfs rw,noauto

Sollte es sich um ein APFS-Volume handeln, ersetzen Sie "hfs" durch "apfs". Drücken Sie Return und beenden mit der Esc-Taste den Bearbeiten-Modus (das INSERT unten im Fenster verschwindet). Betätigen Sie nun zweimal hintereinander Umschalt + Z (also ZZ eingeben), um die Änderungen zu speichern und den Editor wieder zu verlassen. Nach einem Neustart sollte das Volume nicht mehr sichtbar sein.

Hat die betroffene Festplatte mehrere Volumes, müssen Sie mit allen die obere Prozedur wiederholen. Erst dann haben Sie wirklich Ruhe. Falls Sie das Volume doch mal benötigen, können Sie es gezielt über das Festplattendienstprogramm reaktivieren. Wählen Sie es dazu in der Seitenleiste aus und klicken in der Symbolleiste auf "Aktivieren".

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(lbe)