Changesite-(Y): Neues Mineral in Chinas Mondgestein gefunden

Ein chinesisches Forschungsteam hat in den Mondproben von Chang’e 5 ein bislang unbekanntes Mineral nachgewiesen. Für China ist das ein weiterer Erfolg.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 24 Kommentare lesen
Die Erde vom Mond aus.

(Bild: Elena11/Shutterstock)

Lesezeit: 2 Min.

In den Gesteinsproben der Mondsonde Chang’e 5 hat ein Forschungsteam in Peking ein bislang unbekanntes Mineral entdeckt. Das auf Changesite–(Y) getaufte Phosphat sei überhaupt erst das sechste Mineral, das von der Menschheit auf dem Mond entdeckt wurde, schreibt die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua und ergänzt, dass China damit erst das dritte Land sei, das ein neues Mineral auf dem Erdtrabanten entdeckt habe. Der von der Internationalen Mineralogischen Vereinigung (IMA) anerkannte Fund werde weiter dabei helfen, die Entstehung und Geschichte des Mondes besser zu verstehen.

Die chinesische Mondsonde Chang’e 5 war Ende November 2020 gestartet und hat ihren Namen nach einer Mondgöttin. Am 1. Dezember 2020 war sie auf dem Mond gelandet und sammelte danach die Gesteinsproben ein, bevor sie die Rückreise zur Erde begonnen hat. Am 16. Dezember 2020 landete dann die Raumkapsel mit rund 2 kg an Bodenproben in der nordchinesischen Steppe. Es war das erste Mal nach 44 Jahren, dass wieder Mondgestein auf die Erde gebracht worden ist, vorher war das nur der Sowjetunion und der USA gelungen. Die Mondsonde selbst war damals im Orbit geparkt worden, neun Monate später wurde sie erneut Richtung Mond geschickt, wo sie weiterhin Daten sammelt.

Das inzwischen analysierte Mondgestein stammt aus einer Region, die etwa eine Milliarde Jahre jünger als die von der UdSSR und den USA erforschten Areale, schreibt die Global Times. Das könne erklären, warum dort kein Changesite–(Y) gefunden wurde. Nachgewiesen wurde demnach ein einzelnes Kristall-Teilchen von 10 Mikrometern Größe – unter insgesamt 140.000 Partikeln. Abgesehen davon sei erstmals auch die Konzentration von Helium-3 in einer Probe vom Mond ermittelt worden, schreibt Xinhua noch. Das Isotop könne für hypothetische künftige Fusionsreaktoren von Wert sein.

(mho)