iOS 16: Was aktuell Probleme macht – und was man tun kann

iOS 16.0 hat noch raue Ecken, manche Nutzer vermissen Funktionen. Wir nennen Workarounds und wie sich ungewohnte Neuerungen abschalten lassen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 101 Kommentare lesen

(Bild: NYC Russ/Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Inhaltsverzeichnis

Wie rund läuft iOS 16.0? Nach einer mehrmonatigen Betaphase ohne schwerwiegende Probleme hat Apple das große iPhone-Update am Montagabend für die Allgemeinheit veröffentlicht. Massive Schwierigkeiten bei der Installation scheinen nach bisherigen Leserrückmeldungen eine Seltenheit zu bleiben, doch auf kleinere und größere Bugs und kosmetische Fehler stoßen mehrere Nutzer. Ein Überblick mit Workarounds.

Besonders bei der neuen Möglichkeit, Widgets auf dem Sperrbildschirm hinzuzufügen, kann es noch zu Schwierigkeiten kommen: Die Widget-Ansicht zeigt unter Umständen nur Apples mitgelieferte Widgets, aber nicht die neuen Exemplare von anderen Apps. Teils hilft es hier, die jeweilige App nach Aktualisierung mindestens einmal zu starten. Sollten die Widgets dann immer noch nicht erscheinen, bleibt ein Neustart des Gerätes. Aber auch das Umschalten der Systemsprache etwa auf Englisch und wieder zurück auf Deutsch kann helfen, berichten Leser – dabei wird der Prozess neu gestartet, der Home- und Sperrbildschirm verwaltet.

Die Mitteilungen erscheinen auf dem Sperrbildschirm nun vom unteren Rand und müssen erst nach oben gewischt werden. Wer lieber gleich eine Listenansicht mit allen Mitteilungen sehen will, die iOS 15 ähnelt, stellt das in den Einstellungen für „Mitteilungen“ ganz oben um.

Die Wetter-App zeigt in iOS 16 eine neue Detailansicht, wenn man einen Tag in der 10-Tage-Vorhersage antippt. Im Unterbau nutzt Apple jetzt einen hauseigenen Wetterdienst, der auf dem aufgekauften US-Anbieter Dark Sky aufsetzt. Erste Nutzer zeigen sich unzufrieden mit den Apple-Wetterdaten für Deutschland: Besonders die Angabe zur Regenwahrscheinlichkeit scheint mitunter falsch zu liegen, manche berichten auch über deutliche Abweichungen bei der Temperatur.

Außerdem gibt Apples Wetterdienst möglicherweise schwere Warnungen aus, die der Deutsche Wetterdienst noch als Vorabinformationen führt, das kann Nutzer unnötig verunsichern. Bis zu iOS 15 hat Apple The Weather Channel als Datenquelle genutzt. Darauf kann man als Workaround ausweichen, wenn man die Wettervorhersage per Siri abruft statt in der Wetter-App.

Die kleine Homescreen-Seitenanzeige über dem Dock überlagert iOS 16 mit einem neuen Suchen-Button. Wer diesen abschalten möchte, findet den entsprechenden Schalter in den Einstellungen für „Home-Bildschirm“. Wischt man auf den nächsten Homescreen, wird weiterhin die kleine Punktanzeige für alle konfigurierten Home-Bildschirme angezeigt. Auch ein Wischen über diesen Bereich nach links und rechts zum schnellen Wechseln zwischen den Homescreens funktioniert noch, scheint nun aber eine kleine Verzögerung zu haben. Gerade für Nutzer mit sehr vielen Homescreens kann das störend sein. Das Aktivieren, Deaktivieren und Umsortieren einzelner Homescreens ist weiterhin über den Button möglich, sobald der Homescreen im Bearbeitungsmodus ist. Halten Sie dafür ein App-Icon mit dem Finger gedrückt, bis alle Apps anfangen zu wackeln und einen kleinen Minus-Button einblenden.

Die auf Face-ID-iPhones neue Batterieprozentanzeige lässt sich in den Einstellungen für „Batterie“ aktivieren. Allerdings geht das nur auf ausgewählten Geräten, nämlich iPhone 13, 13 Pro (Max), iPhone 12, 12 Pro (Max), iPhone 11 Pro (Max), iPhone XS und XS Max sowie iPhone X. Nicht verfügbar ist die Prozentangabe auf iPhone XR, iPhone 11 und iPhone 12 mini sowie 13 mini, wie Apple inzwischen bestätigt hat. Wer die Prozentanzeige aktiviert, verzichtet allerdings auf eine grafische Darstellung des Ladezustands – das Akku-Icon in der Statusleiste sieht dann immer voll aus, bis die Batterieladung unter die 20-Prozent-Marke sinkt.

Beim Aufrufen der Info-Einstellungen erhalten manche Nutzer einen Hinweis auf ein Update der Netzbetreiber-Einstellungen, eine Aktualisierung ist aber nicht möglich, sodass der Hinweis stets neu erscheint – auch beim Verbinden mit iTunes oder dem Finder in macOS. Das Problem konnten wir auch auf einem iPhone der Mac & i-Redaktion im Telekom-Netz beobachten. Direkte Abhilfe scheint es derzeit nicht zu geben.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

In vielen noch nicht für iOS 16 speziell angepassten Apps erscheint derzeit ein Warndialog, wenn man Inhalte aus der Zwischenablage einfügt. Der Nutzer muss dann jedes Mal erst zustimmen, bevor die App auf den Inhalt der Zwischenablage zugreifen darf.

Die nervende Nachfrage beim Zugriff auf die Zwischenablage sollte verschwinden, sobald Apps für iOS 16 richtig angepasst sind.

Die eigentlich sinnvolle Datenschutzfunktion, die ein heimliches Auslesen der Zwischenablage verhindert, wird so schnell nervend. Eine neue Apple-Schnittstelle erübrigt den Warnhinweis: Wenn der Nutzer einen speziellen Button zum Einfügen drückt, dürfen Apps dann automatisch auf die Zwischenablage zugreifen – Entwickler müssen das integrieren.

Die neuen von iOS 16 automatisch erstellten Live-Untertitel für Videos und FaceTime-Anrufe sind bislang nur als Beta verfügbar und nur auf Englisch. Auf deutschen Geräten erscheint die Funktion bislang nicht in den Bedienungshilfen. Wer sie ausprobieren möchte, kann dafür die Region (in den Einstellungen unter Allgemein > Sprache & Region) von Deutschland auf United States ändern. Anschließend sollten die Live-Captions in den Settings für Accessibility im Bereich „Hearing“ erscheinen.

Wie üblich gibt es nach einem großen iOS-Update auch Berichte über eine teils deutlich verkürzte Akkulaufzeit des iPhones. Hintergrundprozesse können nach dem Einspielen eines System-Updates zu einem erhöhten Batterieverbrauch führen, das sollte sich aber nach ein bis zwei Tagen legen. Auch die Konfiguration der Sperrbildschirme in iOS 16 scheint leistungshungrig: Wer lange verschiedene Hintergrundbilder und Effekten durchprobiert, dürfte merken, dass das iPhone dabei recht heiß werden kann. Einzelne Nutzer berichten auch, dass iOS 16 „Hey Siri“ wieder aktiviert, ebenso wie Bluetooth. Wer das bewusst abgeschaltet hat, sollte die Einstellungen für „Siri & Suchen“ sowie „Bluetooth“ überprüfen.

iOS 16 (14 Bilder)

iOS 16 enthält eine neue Wallpaper-Galerie für den Sperrbildschirm.

(lbe)