Astrophysik: Erde könnte bei anderem Jupiterorbit noch lebenswerter sein

Die Umlaufbahn des Jupiter um die Sonne könnte für die Erde offenbar doch noch idealer sein. Der Gasriese könnte in mehr Gebieten Leben ermöglichen.

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(Bild: NASA/JPL-Caltech/SwRI/MSSS/AndreaLuck)

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Wenn der Jupiter auf einer anderen Umlaufbahn um die Sonne kreisen würde, könnte die Erde sogar noch lebenswerter sein, als sie es so schon ist. Das hat ein Forschungsteam mithilfe von Simulationen herausgefunden. Es widerspricht damit der Auffassung, dass jede Änderung des Jupiterorbits schlecht für uns wäre.

Würde die Bahn des größten Planeten im Sonnensystem ovaler, hätte das angesichts der Masse des Jupiter unmittelbar Auswirkungen auf unseren Heimatplaneten: Auch dessen Bahn würde exzentrischer, mehr Gebiete auf der Erde würden näher zur Sonne geschoben und dadurch erwärmt. Das alles sei nicht nur ein Gedankenspiel, versichert das Team noch, die Arbeit habe Konsequenzen für die Suche nach habitablen Exoplaneten.

"Wenn die Position des Jupiters im Sonnensystem gleich bleiben, aber die Form des Orbits verändert würde, könnte das die Bewohnbarkeit dieses Planeten erhöhen", meint die Planetenforscherin Pam Vervoort von der Universität Kalifornien. Sie hat die Analyse geleitet. Noch mehr Gebiete auf unserem Heimatplaneten würden dann so stark erwärmt, dass die Temperaturen nicht konstant unter dem Gefrierpunkt liegen.

Gleichzeitig hat sie mit ihrem Team aber auch herausgefunden, dass ein Jupiter, der die Sonne deutlich näher umkreist, die Erde so stark kippen würde, dass weite Teile ganzjährig gefroren bleiben würden. Auch wenn es also offenbar noch besser ginge, könnte die Umlaufbahn des Jupiter deutlich ungünstiger für uns und unsere Umwelt sein.

Das Forschungsteam will die Erkenntnisse nun für die Suche und Erforschung von Exoplaneten anwenden. Ihre Analyse unterstreiche einmal mehr, dass die Bewegungen riesiger Gasplaneten in fernen Sternsystemen wichtig seien, wenn es darum gehe, zu ermitteln, ob andere Welten dort erdähnliches Leben beherbergen können – also vor allem flüssiges Wasser auf der Oberfläche haben können. Sie zeige auch, dass es außer der Nähe zu einem Stern und der Menge an ankommender Strahlung viele weitere Faktoren gebe, die einen Einfluss auf diese Habitabilität haben, beispielsweise die Neigung. Aber auch beim Verständnis der Geschichte des Lebens auf der Erde und welchen Einfluss das Sonnensystem dabei hatte, hilft die Arbeit. Sie wurde im Fachmagazin The Astronomicyal Journal veröffentlicht.

(mho)